Gelsenkirchen-Buer. . Buersches Krankenhaus setzt weitere Etage aufs Hauptbettenhaus. Wohlfühlatmosphäre soll Aufenthalt in den Ein- und Zweibett-Zimmern bestimmen.

Das Bergmannsheil Buer wächst um eine weitere Etage. Auf dem Dach des Hauptbettenhauses zwischen der Reha- und Kinder-/Jugendklinik entsteht eine Komfortstation mit 30 Ein- und Zweibett-Zimmern, die sich durch einen gehobenen Ausstattungsstandard auszeichnen. Erste Bauarbeiten hatten vor eineinhalb Jahren unter dem Fundament des Krankenhauses begonnen, der Betrieb soll im August aufgenommen werden.

Die am Computer animierten Bilder lassen erahnen, dass sich dort das Krankenhaus von einer ganz anderen Seite zeigen wird. Helle Möbel, Wände in einem warmen Rot, flauschiger Teppichboden, ein Lobby-artiger und großzügig-offen gestalteter Aufnahmebereich mit angegliederter Lounge als Treffpunkt und Rückzugsort erinnern eher an ein Hotel denn an ein Hospital. „Durch unsere Befragungen wissen wir, dass man sich angesichts steigender Patientenzahlen in Sachen Service immer noch verbessern kann“, erläutert Geschäftsführer Werner Neugebauer den Hintergrund für diese Elf-Millionen-Euro-Investition.

Medizintechnik bleibt unsichtbar

Die Zimmer sind 22 bis 35 Quadratmeter groß und modern eingerichtet, vergeblich sucht das Auge Hinweise auf Medizintechnik. Neugebauer: „Ob Perfusor, Sauerstoff oder andere medizinische Gase: Diese Anschlüsse sind vorhanden, aber nicht zu sehen.“ Nicht zu vergessen die hellen Bäder mit bodengleicher Dusche, die Balkone mit Blick in Richtung Süden sowie der Tablet-Computer am Bett, mit dem man Telefon und TV steuern und ins Internet gehen kann.

Der zusätzliche Komfort hat seinen Preis, er liegt zwischen 80 und 160 Euro pro Nacht. Eine Kalkulation, die von den Kostenträgern akzeptiert worden sei, so Neugebauer. Die Komfortstation steht Privatpatienten zur Verfügung und gesetzlich Versicherten mit einer Zusatzversorgung.

171 Pfähle geben Standsicherheit

Bevor die Bauarbeiter dem Bergmannsheil aufs Dach steigen konnten, musste im laufenden Krankenhausbetrieb das Fundament ertüchtigt werden. „Dafür wurden 171 Pfähle bis zur Mergelschicht in den Untergrund gepresst und mit Zement ausgefüllt“, erklärt Franz-Josef Feldhaus, der technische Leiter des Krankenhauses. Fußbodenheizung und Deckenkühlung sind weitere technische Merkmale. Mit 150 bar arbeitet eine Vernebelungsanlage, die im Brandfall Wasser in feine Partikel verwandeln und so einem Feuer besonders effektiv den Sauerstoff entziehen kann. Gewünschte Nebeneffekte: Verzicht auf eine Sprinkleranlage, Reduzierung der Wassermenge, geringere Schäden durch Löschwasser.

Schalke-Fan Neugebauer freut sich, dass die meisten Komfortzimmern in Richtung Arena zeigen. Sollte sich ein Patient bei der Aufnahme als BVB-Anhänger zu erkennen geben, wäre auch für seine Genesung gesorgt: Aus einigen wenigen Zimmern fällt der Blick in Richtung Osten.