Gelsenkirchen-Buer. . Bezirksvertretung Nord wehrt sich gegen Untätigkeit der Verwaltung. Ortstermin soll kritische Lage an der Discounter-Zufahrt deutlich machen.
Wenn’ so einfach wäre: Nach Auffassung der Verwaltung verläuft die Polsumer Straße in Hassel in Höhe des Aldi-Marktes gradlinig und die Zufahrt ist mit 14 Metern breit genug, um ein sicheres Ein- und Ausfahren möglich zu machen. Aus diesen Gründen sei es nicht erforderlich, die Parkplätze in jetziger Schräglage umzumarkieren für eine zukünftige Längsaufstellung. Dass allerdings am benachbarten (und wenig befahrenen) Büningshof die Markierung erneuert worden sei, habe damit zu tun, dass diese Kennzeichnung nicht mehr in Ordnung gewesen seien. Mit dieser Argumentation gibt sich die Bezirksvertretung Nord aber nicht zufrieden.
„Ich sehe dort eine Kurve oder eine kleine Krümmung, aber keine Gradlinigkeit“, konterte Dominic Schneider (SPD) und verwies darauf, dass die Polsumer Straße schlecht einzusehen sei, erst recht, wenn Lkw oder Kleintransporter geparkt würden. „Das Hauptproblem aber ist die Ausfahrt in Richtung Norden“, ergänzte SPD-Fraktionssprecher Klemens Wittebur.
Linksabbiegen in richtung Norden ist problematisch
Autofahrer müssen den fließenden Verkehr in beiden Richtung im Blick haben und sich weit auf die Polsumer Straße vorwagen, um nach links in Richtung Norden abzubiegen. „Dieser Zustand ist unerträglich“, schimpfte Bezirksbürgermeister Thomas Klasmann. Er verwies darauf, nicht nur die offiziellen Unfallzahlen zur Beurteilung der Lage heranzuziehen. Es habe schon zahlreiche Beinahe-Unfälle gegeben, die der Polizei nicht gemeldet worden seien. Wolfgang Rossmann: „Wir haben bis jetzt verdammtes Glück gehabt, dass hier nichts Schlimmes passiert ist.“
Da die Kritik der SPD auch von Karl Henke (Grüne, „Auf der Polsumer Straße wird zu schnell gefahren“), Dieter Kutzborski (CDU, „Unter Berücksichtigung von Reaktionszeit und Bremsweg müsste die freie Sicht nach beiden Seiten mindestens 20 Meter betragen“) und Anne Schürmann (FDP) geteilt wurde, konnte ein Antrag von Klemens Wittebur einstimmig angenommen werden. Danach wird die Verwaltung aufgefordert, die Situation noch einmal zu überprüfen, damit sich Vertreter von Stadt und Politik für Mai auf einen Ortstermin verständigen können. Ziel dieses Treffen solle es sein, noch vor der Sommerpause eine Lösung zu finden.
Stadt will sich mit dem Umbau der Straße befassen
Jan Raatz (Referat Verkehr) versicherte, dass die Verwaltung nach wie vor an der Idee festhalte, die Polsumer Straße ausbauen zu wollen: „Der Planungsprozess soll demnächst angestoßen werden.“
Allerdings werde es sicherlich noch zwei Jahre dauern, bis konkrete Pläne für eine Umgestaltung dieser Hauptverkehrsachse vorgelegt werden könnten.