Gelsenkirchen-Erle. . Achtmal elf Jahre zählt die Karnevalsgesellschaft aktuell. Das wurde am Samstag beim traditionellen Bürgerball an der Mühlbachstraße kräftig gefeiert.
Achtmal elf Jahre – was für ein närrisches Jubiläum, das die „KG Erler Funken“ in diesem Jahr feiert. Da soll natürlich auch der Bürgerball etwas Besonderes sein. Der beginnt traditionell mit dem Einmarsch der Gesellschaft, begleitet von allen Garden. Schnell ist die Bühne voller Tanzmariechen. Ein tolles Bild. Schaut man auf die Bühne, so scheint hier in Erle die Zukunft der Narretei gesichert.
Eröffnet wird der Bürgerball mit dem Tanz aller Garden. Die Minis machen den Anfang, zeigen zu „Höhner“-Hits eine zuckersüße Darbietung, gekrönt durch akrobatische Details und einen getanzten Kanon. Dann übernehmen die Junioren mit einer schönen Choreografie, temporeich, jung, mit Breakdance-Elementen und kessen Einlagen.
Elegant, charmant und mitreißend
Die Großen runden den Programmpunkt ab. Die Gardemädchen liefern ein schönes Bild, elegant, charmant und mitreißend. Sie tanzen akkurat und auf hohem Niveau, zeigen einen Brückenschlag zwischen viel Tradition und einigen modernen Elementen. Das Schlussbild vereint alle drei Garden – ein Augenschmaus und eine tolle Botschaft.
Dann folgt schon der erste eingekaufte Programmpunkt: Toilettenmann „Motombo“ alias Dave Davis. Den kennen viele aus dem Fernsehen, jetzt kommt er durch die Tür herein, natürlich aus der Richtung der Sanitäranlagen. „Ich bin ‘ne kölsche Jung mit bläck Fööss. Wat willste maache?“, sagt er und spielt schon erstmals mit Worten und Sprachbildern. „Bläck“ nämlich ist zwar kölsch, jedoch bedeutet es nackt und nicht schwarz. Letzteres meint „Motombo“ aber natürlich und leiht sich dieses „Teekesselchen“ aus dem Englischen aus.
Katholische Kannibalen
Dann stellt er sich vor mit einem abgewandelten Hit: „Die Kannibalen zieh’n weiter, der Sultan ist futsch. Er hat gut geschmeckt, und jetzt ist er weg.“ Kein Grund zur Sorge sei das. Er selbst sei kein Kannibale mehr. Seine Eltern aber schon. „Katholische Kannibalen. Die essen freitags immer Fischer.“ Die Besucher freut’s. „Motombo“ hat sein Ziel erreicht: „Lachen ist der beste Medizinmann.“
Die Minigarde betritt die Bühne. In ihrem Showtanz lädt sie ein zur „Reise durch Europa“. Zauberhafte kleine Holländerinnen, Spanierinnen und Französinnen bevölkern die Bühne, ein Flugkapitän nimmt sie tanzend mit auf die Reise. Die stellt sich dar in einer kindgerechten Choreographie. Da geht den Jecken im Saal das Herz auf.
Gratulation zum Jubiläum
Einmal mehr ist der Besuch beider Stadtprinzenpaare ein Höhepunkt des Abends. Prinz Julian I. Nienhaus richtet sich mit sehr persönlichen Worten an Präsident Björn Tondorf, gratuliert der ältesten und größten Gesellschaft der Stadt zum Jubiläum. Die Kinderprinzengarde tanzt den Gardetanz – oft hat sie dazu nicht mehr Gelegenheit. Charmant wie eh und je, mittlerweile wie echte Profis.
Eine, die seit 30 Jahren untrennbar mit dem Verein verbunden ist, betritt die Bühne. Ilona Goldstein singt für die Gäste und spricht vielen aus dem Herzen: „Am Rosenmontag, bin ich geboren.“ Da wird geschunkelt und gefeiert. Bis tief in die Nacht.