Buer. . Pfarrer Heinrich Bücker scheint einen guten Draht nach oben zu haben. Kurz vor 16 Uhr ging noch einmal ein kräftiger Schauer über dem Westerholter Wald nieder – pünktlich um vier ließ der Regen aber nach. „Ich habe mit dem heiligen Petrus gesprochen“, sagte der Pfarrer, „und darum gebeten, dass es etwas trockener wird.“

Pfarrer Heinrich Bücker scheint einen guten Draht nach oben zu haben. Kurz vor 16 Uhr ging noch einmal ein kräftiger Schauer über dem Westerholter Wald nieder – pünktlich um vier ließ der Regen aber nach. „Ich habe mit dem heiligen Petrus gesprochen“, sagte der Pfarrer, „und darum gebeten, dass es etwas trockener wird.“

Am Sonntag fand an der Sieben-Schmerzen-Kapelle im Westerholter Wald die traditionelle Hubertus-Waldmesse statt. In diesem Jahr gab es allerdings eine Besonderheit: Heinrich Bücker, emeritierter Pfarrer aus Recklinghausen, hielt die Messe in plattdeutscher Sprache. Da gab es schon im Vorfeld Klärungsbedarf. „Ich stamme aus der Gegend um Warendorf“, so der Geistliche, „und da spricht man ein etwas anderes Platt als hier.“ Er habe allerdings lange genug im Ruhrgebiet gelebt, um sein Platt den hiesigen Gepflogenheiten anzupassen. Trotz des schlechten Wetters waren zahlreiche Besucher in den Westerholter Wald gekommen, darunter viele Jäger, die sowieso daran gewöhnt sind, auch bei Regen in der freien Natur zu sein. Der heilige Hubertus ist bekanntlich der Schutzpatron der Jäger, und so war es auch das Bläserkorps der Kreisjägerschaft Gelsenkirchen und Schloss Horst, die für die musikalische Mitgestaltung der Messe sorgten. Um den Besuchern das Zuhören zu erleichtern, gab es ein Heft, in dem die plattdeutschen Texte aufgeschrieben waren – auch die Predigt, die Pfarrer Heinrich Bücker hielt. Darin erzählte er die Legende des heiligen Hubertus: Der Adelige, der im achten Jahrhundert lebte, sei auf der Jagd durch die Begegnung mit einem Hirschen, der ein Kreuz zwischen seinem Geweih trug, bekehrt worden und habe sein Leben Gott gewidmet. Später sei er Bischof von Maastricht geworden. Stets habe sich Hubertus dafür eingesetzt, verantwortungsvoll mit der Schöpfung umzugehen.

Das sei auch heute das Gebot, so Heinrich Bücker. „Dass wir alle mithelfen müssen, das Leben zu schützen, versteht sich für uns Christen von selbst“, so Bücker – auf plattdeutsch lautet der Satz so: „Dat wi all metwirken mött, dat Lewen to schützen, vosteiht sik für us vansöws.“