Buer. . Das Bistum Essen startet in St. Urbanus ein Pilotprojekt: Messe-Besucher geben eine Rückmeldung an die Seelsorger

Berührende Gebete, aber die Predigt zu lang; stimmungsvolle Musik, aber zu harte Bänke: Katholiken in St. Urbanus konnten ihrem Seelsorger in den letzten Wochen eine Rückmeldung geben. Eine Projektgruppe hat im Rahmen des Zukunftsbild-Prozesses im Ruhrbistum ein entsprechendes Verfahren erarbeitet und in den vergangenen Wochen in St. Urbanus getestet.

Mit Hilfe eines Fragebogens konnten die Gläubigen ankreuzen, ob sie „die Gebete gut mitbeten“ konnten, der Inhalt des Gottesdienstes „zu meinem Leben und Glauben“ passte oder die Feier „mich getröstet/mir Mut gemacht“ hat. Auch zur Qualität der Predigt, der Sprache und der Musik konnten sich die Gläubigen äußern.

Musik passt zur Stimmung

So urteilten fast alle Besucher einer Vorabendmesse in St. Urbanus, dass Lieder und Musik vollkommen oder zumindest eher zu Inhalt und Stimmung des Gottesdienstes gepasst hätten. Nur ein Befragter war vollkommen anderer Meinung.

Unentschieden waren die Besucher dieser Messe indes bei der Art der Musik: Die eine Hälfte hätte sich mehr neue Lieder gewünscht, die andere Hälfte sah dies genau umgekehrt. Beim Test in St. Urbanus wurde der Fragebogen nur in zwei Gottesdiensten verteilt, „normalerweise planen wir dafür einen längeren Zeitraum ein“, erläutert Nicole Stockhoff. Gemeinsam mit dem Priester Sven Christer Scholven leitet die Liturgiereferentin des Bistums Essen die Projektgruppe, die das Rückmelde-Verfahren entwickelt hat.

Gute Resonanz

Bei der Premiere in Buer hat Stockhoff ein großes Interesse der Gläubigen an der Feedback-Möglichkeit wahrgenommen: „Drei Viertel der Gottesdienstbesucher haben unsere Fragebögen ausgefüllt.“ Grundsätzlich gebe es eine große Zufriedenheit der Messbesucher, hier und dort aber eben auch Verbesserungsmöglichkeiten – und spürbare Unterschiede zwischen den einzelnen Gottesdiensten: „In der Messe am Sonntagmorgen ist das Gemeinschaftsgefühl der Besucher ausgeprägter als in der Vorabendmesse am Samstag“, beschreibt Stockhoff ein weiteres Ergebnis der Umfrage.

Wie in Buer werden die Umfrageergebnisse auch bei künftigen Feedback-Projekten in einem offenen Gespräch mit der Gemeinde und ihren Seelsorgern diskutiert.