Erle. . „Ich wollte nie etwas anderes werden“, sagt Matthias Klar. Er ist Förster beim RVR, führt damit eine Familientradition fort. „Mein Vater war auch Förster. Ich bin in einem Forsthaus in Witten aufgewachsen.“ Arbeitsplatz und Heim gehören heute nicht mehr zusammen. „Die Forsthäuser hat man im Wandel der Zeit abgeschafft.“ So leben müsse man nicht mehr, um immer erreichbar zu sein. „Heute hat man das Handy.“

„Ich wollte nie etwas anderes werden“, sagt Matthias Klar. Er ist Förster beim RVR, führt damit eine Familientradition fort. „Mein Vater war auch Förster. Ich bin in einem Forsthaus in Witten aufgewachsen.“ Arbeitsplatz und Heim gehören heute nicht mehr zusammen. „Die Forsthäuser hat man im Wandel der Zeit abgeschafft.“ So leben müsse man nicht mehr, um immer erreichbar zu sein. „Heute hat man das Handy.“

Matthias Klar sitzt im Besprechungsraum der Forststation im Emscherbruch. Zu seinen Füßen liegt „Wallo“, ein kleiner Münsterländerrüde mit viel Charme und freundlichem Wesen. Er ist dem Revierförster nicht nur Gefährte, sondern auch Mitarbeiter.

Erst Ausbildung, dann Studium

Seine berufliche Laufbahn begann Matthias Klar mit einer Ausbildung zum Forstwirt. Das sei eine gute Entscheidung gewesen. „Es ist wichtig zu wissen, dass die Waldarbeit hart ist und gefährlich. So kann man die Tätigkeit wertschätzen.“ Erst danach folgte das Studium der Forstwirtschaft in Göttingen. Der Traumberuf war damals noch mit der Schwierigkeit verbunden, eine Stelle zu finden. „Es gab eine Zeit, da war es nicht einfach, als studierter Förster eine Stelle in der öffentlichen Verwaltung zu finden. Heute ist das anders.“ Es fehle an Nachwuchs. „Die Jugendlichen sind kaum in der Natur. Da gibt es eine Entfremdung.“ Förster zu sein heiße jedoch, in der Natur und mit ihr zu arbeiten. „Man muss den Bezug einfach haben, sich einfinden, das Gesamtgefüge im Wald erkennen.“ Sein Revier, das müsse man kennenlernen wie eine Persönlichkeit. „Es dauert fünf, sechs Jahre, bis man es gut kennt. Und dann werfen einen Naturereignisse zurück. Den Sturm Ela merke ich in meinem Revier immer noch deutlich.“ Schon ist man mittendrin im Fachgespräch. „In Castrop sterben mir durch Wurzelschäden in Folge von Ela und längere Trockenperioden die Wurzeln der Altbuchen ab.“ 120 bis 180 Jahr alt seien diese Bäume, die nun dahin gerafft werden. „Wir hatten 2017 ein sehr trockenes Frühjahr. Da sind solche Bäume labil.“

Dazu kämen andere Probleme infolge der Schäden. So seien viele Stellen einfach nicht mehr so dicht bewaldet. „Teilweise leiden die Bäume an Sonnenbrand. Da platzt die Rinde ab, der Saftstrom ist unterbrochen, der Baum stirbt ab.“ Der Förster arbeitet dagegen, sorgt für neuen Baumbestand. Doch der alte würde gebraucht, der Samen wegen. Vielfach denke man ja beim Waldspaziergang, davon gebe es zu viele. Stimmt nicht. „Der Bestand ist gesichert, wenn pro Quadratmeter 60 Sämlinge ausgebracht werden.“ Überlebe am Ende einer davon die Jahre, sei es gut gelaufen.

Dabei hat Matthias Klar noch Glück, dass er zwar wirtschaftet, aber nicht gewinnbringend arbeiten muss wie in der Privatwirtschaft. „Mich selbst zu finanzieren, dass schaffe ich nicht. Ich habe zum Beispiel in meinem Revier Bergehalden, da steht Holz drauf, aber ich kann es nicht ernten.“ Vieles sei auch minderwertig. Andere Bäume stünden unter Naturschutz. „Da ist keine schwarze Null möglich – und das ist auch nicht gefordert.“ Der RVR betrachte die heimischen Wälder auch als Naherholungsgebiete und, noch wichtiger, Klimafaktor. Selbst die kleinen Flächen hätten klimatisch wichtige Aufgaben. „Der Luftaustausch, die Schattenwirkung, das macht sich schon bemerkbar.“

Auch wenn er einen Großteil seiner Arbeitszeit dem Wald widmet, Matthias Klar ist auch in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv, will von Berufswegen für den Wald als Lebensraum sensibilisieren. „Wir machen auch pädagogische Angebote, durch welche wir den Kindern und Jugendlichen den Wald näher bringen.“ Zum Job gehört es auch, die Tierwelt im Blick zu haben, sie im Zweifel in der Anzahl zu reduzieren. Hier kommt „Wallo“ wieder ins Spiel. „Er ist ein klassischer Diensthund, den ich auch brauche“, sagt Matthias Klar, der zwei Jagdbezirke betreut. „Wir bejagen diese mit Jagdgästen, die kein eigenes Revier haben. Natürlich immer nach dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit, um Wildschäden zu vermeiden.“

Der Förster lebt, das spürt man während er erzählt, seinen Traumjob. „Die Verbindung zur Natur, dass man Gestaltungsspielräume hat, in denen man sich verwirklichen kann, das ist schön.“ Obendrein könne man sich die Arbeitsabläufe selbst einteilen. Alles Gründe, den Beruf weiter zu empfehlen. „Und er hat ja immer noch ein gutes Ansehen. Der Förster, sagt man, ist der Hüter des Waldes.“