Buer. . Bürger möchte den Gesundheitspfad revitalisieren. Mediziner begrüßt das Vorhaben, Politik diskutiert und die Verwaltung ist skeptisch

  • Ein Bürger möchte den Gesundheitspfad im buerschen Stadtpark revitalisieren
  • Er erhält Unterstützung von den Grünen und aus der Ärzteschaft
  • Doch die Verwaltung ist skeptisch. Bezirksvertretung-Nord diskutiert

Die älteren Semester werden sich erinnern: In den 70er Jahren ging’s vor der Schule, während des Sportunterrichts und zum Teil auch am frühen Abend auf die Trimm-dich-Strecke durch den Stadtwald. Kniebeugen, Rumpfkreisen, Slalomlaufen und das Balancieren auf Balken und Baumstämmen – das Outdoortraining im Wald erfreut sich wieder wachsender Beliebtheit. Grund genug, die alte Strecke rund um die Waldschänke wieder zu revitalisieren.

„Hiermit rege ich an, den alten und stark verfallenen Trimm-Pfad im Stadtwald zu erneuern“, schreibt Heinrich Kleine-Hering an die Bezirksverwaltung-Nord. In dem Grünen Karl Henke hat er einen Mitstreiter für seine sportliche Idee gefunden.

Hindernisse auf 1900 Metern

„Der Pfad war mit einer Länge von 1900 Metern und der Einrichtung von zehn Stationen außerordentlich interessant ausgestattet“, sagt Karl Henke. „Hinter den Übungen steckte ein Konzept, welches auch heute noch nach sportmedizinischen Gesichtspunkten als fortschrittlich und hilfreich zu bewerten ist“, so Henke.

Hinzu komme, dass an den Stationen große Schilder angebracht waren, die dem interessierten Sportler Hilfen aufzeigten, welche Übung hier jeweils angebracht war. „Ein einladendes Paradies für jeden Amateursportler.“

Als Gesundheitsstadt profilieren

Henke und Kleine-Hering halten es für angebracht, „dass auch eine finanzschwache Kommune wie Gelsenkirchen die Mittel für eine solch sinnvolle Einrichtung aufbringen sollte“.

In der Ärzteschaft treffen sie auf Verbündete: „Gelsenkirchen will sich als Gesundheitsstadt profilieren“, sagt der Allgemein- und Sportmediziner Peter Lange. Neben den Reha-Kliniken und den Walking-Pfaden wäre ein Trimm-Pfad eine prima Erweiterung. „Alleine in unmittelbarer Nähe des Stadtwaldes haben wir fünf bis sechs Kindergärten, die hier sinnvoll ihre Freizeit verbringen könnten, so Lange.

Politik diskutiert

Auf der Sitzung am kommenden Donnerstag werden die Bezirksvertreter über den Trimm-Pfad diskutieren. Allerdings hat die Verwaltung bereits signalisiert, dass sie einen zeitgemäßen Wiederaufbau wegen befürchteter Vandalismus-Schäden und Metalldiebstählen für nicht sinnvoll erachtet.

„Ein alternatives und dem heutigen Trend entsprechendes Angebot könnte in Form von Calisthenics-Geräten generationengerecht eingerichtet werden“, schreibt Stadtrat Dr. Christopher Schmitt. Ein Parcours umfasse aber mindestens sechs Stationen, wobei jede Station mit durchschnittlichen Kosten von 2000 Euro für die Geräte zuzüglich etwa 350 Euro für den Einbau kalkuliert werden muss.