Gelsenkirchen-Buer. . Die Tierrechtsorganisation Peta prangert die Trennung der Tiere zur Leistungssteigerung an. Viele Tiere verendeten auf den Preisflügen.
Kurz vor dem Auflass im etwa 200 Kilometer entfernten Ortenberg (Hessen), an dem sich am kommenden Sonntag auch die Reisevereinigungen Horst mit ihren Tieren beteiligt, erneuert die Tierrechtsorganisation Peta ihre Kritik am Brieftaubensport. Die rund 10 000 Vögel seien großem Leid ausgesetzt, würden zur Leistungssteigerung von ihren Partnern oder der Brut getrennt, ein hoher Teil von ihnen verende auf den Preisflügen an Hunger, Erschöpfung, Wassermangel oder Verletzungen.
„Das Tierwohl wird nicht kontrolliert. Aus diesem Grund fordern wir ein Verbot der Wettflüge“, sagt Peta-Referent Frank Schmidt im Gespräch mit der WAZ.
Alle vier Stunden wird eine Pause gemacht
Hans Ohloff, Vorsitzender der Reisevereinigung Horst, verweist auf ausgebildete Flugleiter, die den „Kabinenexpress“ auf dem Weg zum Auflassort begleiteten. „Alle vier Stunden wird eine Pause gemacht zum Tränken der Tiere“, erläutert er. In der „Witwerschaft“ genannten Trennung der Tiere sieht er keine Tierquälerei, wohl aber in Flügen, die über Distanzen von 700 und mehr Kilometer gingen. Das von Peta kritisierte Töten erschöpfter oder desorientierter Tauben bezeichnet Ohloff als Selektion: „Den Tieren wird der Hals umgedreht, der Tod tritt sofort ein. Davon sind nur wenige Tiere betroffen, es ist auf jeden Fall keine Massenschlachterei.“
Und Taubenzüchter Hermann Drochtert aus Sutum ergänzt: „Tauben, die gut vorbereitet sind, haben keine Schwierigkeiten, an Preisflügen teilzunehmen.“