Gelsenkirchen-Horst. . Gelsensport reagiert auf CDU-Besuch im Fürstenbergstadion. Dort sei nicht wucherndes Grün, sondern die Standsicherheit der Stehstufen das Problem.
- Der Zustand der Außenanlagen des Fürstenbergstadions ist in die Kritik geraten
- Gelsensport macht auf die fehlende Standsicherheit der Stehstufenanlage aufmerksam
- Das habe zur Sperrung geführt und nicht das wuchernde Grün, erklärt Gelsensport
Nach dem Besuch von CDU-Politikern im Fürstenbergstadion (die WAZ berichtete, „Brombeere erobert die Stehstufen“) stellt Gelsensport klar, dass nicht das wuchernde Grün der Grund sei für die Sperrung der Stehstufenanlage, sondern der bauliche Zustand. Das gelte auch für zwei weitere Sportanlagen, die über große Stehstufenanlagen verfügen: die Sportanlage Oststraße und das Südstadion. Thomas Kinner von Gelsensport: „Alle Anlagen sind unfallträchtig.“ Deshalb weise Gelsensport durch Schilder oder Absperrungen auf diesen Zustand hin.
Und Kinner führt weiter aus: „Selbst wenn die Stehstufen klinisch rein wären, dürften sie nicht betreten werden. Ein Rückbau würde viel Geld kosten. Den Bereich abzusperren, ebenfalls.“ Alle Bemühungen in diese Richtungen seien bislang erfolglos gewesen. Man müsse sich die Frage stellen, für wen dieser Rückbau vorgenommen werde. Früher seien bis zu 20 000 Zuschauer zu den Spielen gekommen, heute seien es vielleicht 150 Zuschauer.
Natur erhält in Horst freien Lauf
Gelsensport versuche, neue Wege zu gehen. Im Fürstenbergstadion lasse man der Natur ihren Lauf. Damit sei die Unfallgefahr gebannt, der Pflegeaufwand minimiert und die Optik grün. Kostenträchtiger sei es, die Stehstufen mit Mutterboden zu füllen und Rasen oder allgemein Bewuchs zu pflanzen. Das mache wieder Pflegemaßnahmen notwendig, verbunden mit Kosten und Personaleinsatz. Ein Vergleich mit Sportanlagen im Münster- oder Sauerland helfe nicht weiter, genau so unzulässig sei es, die Einwohnerzahlen zu vergleichen, so Kinner. Markierungen auf der Aschenbahn erfolgten auf Anfrage, zum Beispiel für Schulsportfeste. Kinner: „Für solche Veranstaltungen werden sowohl Laufbahn als auch andere Flächen markiert. Eine durchgehende Markierung macht keinen Sinn.“
Es sei nicht grundsätzlich die Aufgabe der Platzarbeiter von Gelsensport, das Grün auf Sportanlagen zu pflegen. Diese Arbeiten gehörten originär zum Leistungskatalog, der den Vereinen übertragen worden sei. Gelsensport unterstütze die Vereine im machbaren Umfang, um einen reibungslosen Trainings- und Spielbetrieb zu gewährleisten. Dazu gehörten Rasenschnitt und Reparaturarbeiten.
Gelsensport fordert ein Umdenken
Thomas Kinner: „Vor dem Hintergrund des Gelsensport-Modells und den Entwicklungen der heutigen Zeit – leere Kassen, weniger Ehrenamtliche, Individualisierung des Sports – muss ein Umdenken erfolgen.
Vergleiche mit früheren Zeiten oder mit Vorzeigeanlagen auf dem Land stellen keine Lösung dar. Es sind kreative Ansätze gefragt. Im Fokus müssen dabei die Kernsportstätten stehen.“