Gelsenkirchen-Buer. . Planungsausschuss diskutiert über die Markthalle. Vorschlag von CDU und Grünen, die Diskussion zu vertagen, findet keine Mehrheit.
- Planungsausschuss der Stadt diskutiert sehr emotional über die buersche Markthalle
- Vorschlag von CDU und Grünen, die Diskussion zu vertagen, findet keine Mehrheit
- SPD setzt sich durch, will Tedi als Mieter verhindern und bleibt bei der marktaffinen Lösung
Von einem „Kommunikationsdesaster“ sprach der Grüne Burkhard Wüllscheidt und schaute auf den Stadtbaurat Martin Harter. Der beklagte ein „einseitiges Spiel des Investors“, was zu „Märchenstunden“ in der Presse führe. „Bemerkenswert abenteuerlich“ fand Klaus Haertel (SPD) die „Einlässe“ seines Kollegen Werner Wöll (CDU) und Tomas Grohé (Die Linke) kreierte mit „katastrophisch“ gleich einen neuen Begriff.
Es ging hoch her im Planungsausschuss am Donnerstagnachmittag im buerschen Rathaus, als der Tagesordnungspunkt Aufstellungsbeschluss für den neuen Bebauungsplan „Markthalle und Marktplatz Buer“ aufgerufen wurde.
Abwarten, Entscheidung vertagen
Dabei hatte Werner Wöll zunächst versucht, die Diskussion zu verhindern, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen. Vor dem Hintergrund, dass sich Oberbürgermeister Frank Baranowski mit Investor Thomas Bernau zu einem konstruktiven Gespräch getroffen hat, „um eine konsensuale Lösung zu finden“, wollte er die Situation „nicht mit einer neuen Faktenlage belasten“.
Wöll wollte abwarten, genau wie der Grüne Burkhard Wüllscheidt. Der schlug vor, eine Entscheidung bis zur Ratssitzung am 13. Juli zu verschieben. „Sollte sich bis dahin keine Lösung gefunden haben, können wir immer noch reden“. Für die SPD-Mehrheit war das keine Option.
Marktaffine Läden
„Dieses Ansinnen läuft ins Leere“, erklärte Ausschussvorsitzender Klaus Haertel. Und betonte im Laufe der Diskussion wiederholt, „dass wir eine marktaffine Lösung wollen“. Auf den Hinweis von Wüllscheidt, dass „diese marktaffine Lösung zum Leerstand geführt hat“ ging Haertel nicht ein. Er wühlte sich durch sein Labtop und zitierte aus Zeitungsausschnitten aus dem Jahr 2011, wo Bernau Probleme mit einem Bauprojekt in Emmerich hatte. „Der Vergleich hinkt“, warf Wöll ihm vor.
Genau wie der, den Haertel ein paar Minuten vorher geäußert hat: „Markt und Hochstraße sind 1-A-Lagen. Tedi passt da nicht hin“. – „Tedi ist schon da“, erinnerte Wöll. Am Altmarkt, genau wie Primark – „Wollen Sie da ein Wolkenkuckucksheim aufbauen?“ fragte Wöll.
Lösung ist möglich
Zum Schluss versuchte es Wüllscheidt noch einmal. „Mit einer Konfrontation gehen wir nicht klug vor“, mahnte er. „Hier gilt nicht einfach Augen zu und durch“, doch SPD und Linke erreichte er mit seinem Appell nicht.
Wohl aber Stadtbaurat Martin Harter, der abschließend erklärte: „Es gibt vielleicht eine Lösung. Das Tischtuch ist noch nicht total zerrissen. Wir sprechen hier ja nicht über den Rückbau der Markthalle.“