Gelsenkirchen-Hassel. . Am Tag des Garten öffnete der Kleingartenverein Dr. Schreber in Hassel seine Pforte, um für das Hobby im Grünen zu werben – auch bei Kindern.

„Ein Kleingarten, das ist nicht nur Arbeit. Das ist auch Spaß und geselliges Beisammensein“, sagt Erwin Pollmeier, 1. Vorsitzender des Kleingartenvereins Dr. Schreber. Der hat an diesem Sonntag die Türen zu seiner Anlage an der Hasseler Valentinstraße geöffnet. Eigentlich, um vier Kleingärten endlich zu vermitteln. Und um zu werben für das Hobby im Grünen.

„Jetzt, durch die Ankündigung, haben sich auf einmal Leute gemeldet.“ Doch das sei kein Grund zum Verdruss für andere Interessenten. „Wir suchen immer neue Leute. Etliche unserer Mitglieder sind älter. Da ist es gut, eine Warteliste zu haben, wenn jemand seinen Garten abgeben möchte.“

Angebot für junge Familien mit Kindern ist groß

Zwei der Familien, die erst kürzlich einen Garten übernahmen, sind jünger. Der allgemeine Trend aber, dass sich wieder junge Menschen für das Kleingärtnern begeistern, der ist hier in Hassel noch nicht angekommen.

Hetti Hanke (r.) bot selbstgemachte Liköre und Marmeladen aus Gartenfrüchten ihres Kleingarten an.
Hetti Hanke (r.) bot selbstgemachte Liköre und Marmeladen aus Gartenfrüchten ihres Kleingarten an. © Michael Korte

Warum? „Das können wir uns nicht erklären. Wir haben diese Schwierigkeiten erst in den letzten Jahren. Dabei machen wir so viel für Kinder, veranstalten Feste.“ Kindergärten aus der Region kommen öfter her zum Spielen. Zudem gibt es freundschaftliche Begegnungen mit Senioren und Menschen mit Beeinträchtigungen.

Kleingärtner ärgern sich über Werbe-Verbot

Obendrein wartet der Verein mit einer selbst betriebenen Gastronomie auf. Gerade jetzt im Sommer kann man hier, im Schatten vieler Bäume, wunderbar verweilen. „Da kümmert sich jemand aus unserem Garten um die Bewirtung der Gäste.“ Denn um die Gastronomie zu verpachten, kämen zu wenige Gäste her. „Die fahren alle vorbei, schauen, aber kommen nicht.“

Eine mögliche Ursache: Eine städtische Auflage untersage die Werbung mit Symbolen von Brauereien. Erwin Pollmeier kann das nicht verstehen. „Für wen sind wir denn Konkurrenz? Hier gibt es doch nichts. Ein Biergarten hier wäre doch eine Bereicherung für den Stadtteil. Und die Anlage ist ein Naherholungsgebiet vor Ort.“

Waldspaziergänge mit dem Schwungtuch

Heute ist das in jedem Fall so. Einige Kinder laufen von Stand zu Stand. Hier können sie malen. Dort warten umweltpädagogische Angebote auf sie. „Wir machen Ohrwurmtöpfe“, sagt Carola Bleckmann, selbst Pädagogin. „Die Tiere sind Nützlinge und vertilgen die Blattläuse. Allerdings müssen die Töpfe richtig angebracht werden. Sonst bringt das nichts.“ Natürlich gibt es nach dem Basteln auch Tipps, wie die Eigenheime für das Krabbelvieh richtig montiert werden.

An einem anderen Stand werden Salben aus ätherischen Ölen hergestellt. „Und später machen wir noch einen Waldspaziergang mit dem Schwungtuch. Damit spielen wir unterwegs. Das ist ein bisschen Erlebnispädagogik.“ Und es fördert den Teamgeist. Schließlich müssen beim Schwungtuch alle mit anpacken.

Im Geiste bereiten sich die Kleingärtner von der Valentinstraße schon auf das nächste Fest vor. Schon am Wochenende 6./7. August geht es mit dem traditionellen Sommerfest weiter.