Gelsenkirchen-Hassel. . Das Stadtteilbüro für Hassel, Westerholt und Bertlich lobt einen Wettbewerb aus, bei dem der schönste und ökologischste Vorgarten gesucht wird.

  • Das Stadtteilbüro für Hassel, Westerholt und Bertlich lobt einen Garten-Wettbewerb aus
  • Ziel ist es ökologische und klimafreundliche Aspekte bei der Planung zu berücksichtigen
  • Drei Monate läuft der Wettbewerb, dann werden die Gewinner ausgewählt

„Gegen den Klimawandel kann jeder seinen Beitrag leisten. Zum Beispiel, indem man seinen Vorgarten bepflanzt“, sagt Doris Kranich vom Energielabor Ruhr. Denn das Team des Stadtteilbüros Hassel, Westerholt und Bertlich verzeichnete bei der Bestandsaufnahme im Stadtteil viele Vorgärten, die eigentlich keine mehr sind. „Da gibt es viele Pflasterflächen und Steine. Die Menschen wollen es pflegeleicht haben. Wir wollen heute zeigen, dass auch Grünflächen pflegeleicht sein können.“

Um nun Menschen zu bewegen, bei ihrem Vorgarten auf Grün zu setzen, veranstaltet das Stadtteilzentrum einen Vorgarten-Wettbewerb. Den Auftakt dazu markierte am Samstag ein Gartenfest am Tag der Städtebauförderung.

Klimafreundlich, ökologisch, vielfältig

„Wir rufen zu dem Wettbewerb auf, damit die Menschen zeigen können, wie sie ihren Vorgarten klimafreundlich, ökologisch vielfältig und kreativ gestalten“, so Kranich. Um dem Anspruch der Klimafreundlichkeit gerecht zu werden, sollten wenig Flächen versiegelt werden, die Wege mit wasserdurchlässigen Materialien gestaltet sein und der Bodenschutz bedacht werden. Zudem sollten Gärtner auf motorbetriebene Geräte verzichten und auch auf torfhaltige Erde.

Zum Thema Ökologie und Vielfalt gehören eine ansprechende, strukturenreiche Gestaltung, etwa mit Stauden, Sommerblumen, Gräsern und Gehölzen unter Beachtung der Blühzeiten und im Gedanken an Insekten und Tiere. Die Gestaltung sollte außerdem einen positiven Effekt für das Straßenbild haben.

Kreative Gestaltung

Individuell wird es beim dritten Punkt, der kreativen Gestaltung. Hier geht es um die Begrünung von Stellplätzen für Mülltonnen oder Fahrrädern, um unkonventionelle Verwendung von wiederverwendeten Materialien und im besten Fall einem Gewinn für das Miteinander im Stadtteil, etwa durch eine Sitzbank im Vorgarten.

Dabei richtet sich das Konzept nicht nur an Bewohner von Einfamilienhäusern, sondern auch von Hausgemeinschaften. Und wenn jemand keinen Vorgarten hat, aber vielleicht einen Grünstreifen in der Nähe? Dann würde das Team von der Egonstraße helfen. „Wer wirklich Interesse hat, ein öffentliches Beet zu pflegen, kann sich bei uns melden. Dann würden wir uns darum kümmern, eine Patenschaft zu vermitteln“, so Doris Kranich.

Starterpaket und Pflanzenbörse

Um die Lust auf das Gärtnern noch zu vergrößern, gab es am Stadtteilbüro am Samstag auch eine Pflanzenbörse. „Die Idee ist, man kann was mitbringen, man kann was mitnehmen“, so Irja Hönekopp vom Energielabor Ruhr. Ökologisch war auch das vom Team angebotene Transportmittel für die Pflanzen. „Da haben wir alte Milchkartons wiederverwertet.“

Neben Blumen, Kräutern oder Sämereien für eine Schmetterlingswiese konnten Gärtner auch ein Starterpaket mitnehmen. Darin enthalten war eine neue Broschüre rund ums Thema Gärtnern und ein Wimpel am Stock. „Damit kann jeder in seinem Vorgarten kennzeichnen, dass er mitmacht“, so Hönekopp.

Tauschbörse für Grünes

Besonders die Tauschbörse für Grünes kam bei den Besuchern gut an. Kaum einer, der ohne eine Pflanze nach Hause ging. „Ich habe nur noch einen Balkon. Aber das sind meine Küchenkräuter“, so Helga Pohl, die mit einer kleinen Petersilie nach Hause ging. Die Aktion fand sie gut: „Wir haben ja schon früher im Kleingarten untereinander Pflanzen getauscht.“

Drei Monate läuft der Wettbewerb, dann werden die Gewinner ausgewählt – von einer Fachjury. Sie vereint viele Aktive, von Mitgliedern des Gebietsbeirates bis hin zum Fachreferenten des Kleingartenvereins Dr. Schreber in Hassel.