Gelsenkirchen-Buer. . Investorengruppe möchte in Bismarck 40 Millionen Euro investieren. Bueraner Sprecher bemängelt, dass Stadt kein Baurecht schafft.
- Eine Investorengruppe möchte in Bismarck 40 Millionen Euro investieren und 200 Arbeitsplätze schaffen
- Mit einem RuhrTrain soll der Tourismus im Ruhrgebiet eine neue Dimension erfahren
- Doch die Stadt Gelsenkirchen ist skeptisch, der Sprecher der Investorengruppe enttäuscht
Eingeklemmt zwischen A 42 und Kanal dümpelt die Industriebrache rund um den Bahnhof Bismarck an der Parallelstraße vor sich hin. „Müsste es nicht“, schimpft Anton Brinkmann. Der Bueraner ist Sprecher einer Investorengruppe, die unter dem Titel „Ruhr Train Greenlife Areal“ Großes vorhat auf dem alten Gelände.
In einem ersten Bauabschnitt sollen auf dem Gelände ein Hotel mit 110 Betten und 90 Appartements entstehen. Investitionsvolumen 20 Millionen Euro. Die gleiche Summe soll anschließend unter anderem in den Bau eines „Güterbahnhofs“ für Gastronomie und Entertainment, einem Gebäude für E-KartBahn und Kletterwand sowie dem RuhrTrain Bahnhof investiert werden.
Ankerpunkte der Industrie Kultur werden angefahren
Mit dem RuhrTrain soll der Tourismus im Ruhrgebiet eine neue Dimension erfahren. Denn er verbindet die Ankerpunkte der Industrie Kultur – von Essen das Weltkulturerbe Zeche Zollverein über das Gasometer in Oberhausen, den Landschaftspark Duisburg ... Geplant ist ein System, dass es Besuchern erlaubt, an einem Punkt auszusteigen, zu schauen, später wieder einzusteigen und weiter zu rollen.
„Für alle Flächen liegen Mietangebote vor, nun warten Mieter und Investoren auf schnellsten Beginn der Baumaßnahme“, sagt Brinkmann. „Schließlich entstehen mindestens 200 Arbeitsplätze und die Stadt profitiert von der Gewerbesteuer“.
Gutachten der Bahn
Doch die Stadt tut sich schwer. „Obwohl der Aufstellung-Beschluss für den Bebauungsplan bereits im März 2009 vom Rat beschlossen wurde passiert nichts“, sagt Brinkmann.
„Es wurden Gespräche geführt“, bestätigt Stadtsprecher Martin Schulmann. Allerdings sei die Stadt skeptisch. Man habe im benachbarten Quartier Bismarck, direkt am Kanal ein Hotel projektiert. „Kann dann ein weiteres Hotel in unmittelbarer Nachbarschaft noch Sinn machen?“, fragt der Stadtsprecher. Auch beim RuhrTrain sei die Stadt unsicher. „Die Trasse führt zwischenzeitlich über das Schienennetz der Deutschen Bahn. Das wird sehr teuer.“
Kein Risiko für die Kommune
„Stimmt nicht“, sagt Brinkmann. Den Investoren läge eine Fahrplanstudie der DB Netzt vor. „Die Kosten sind nicht hoch, da Nebenstrecken befahren werden.“ Zumal ein Teil der Gleise einer RVR-Tochter gehören.
Überhaupt die Finanzen. In einem Schreiben hat Klaus Haertel, der Vorsitzende des Stadtplanungsausschusses (SPD), Anton Brinkmann mitgeteilt, dass er unsicher sei, da die Finanzierung noch nicht nachgewiesen sei. „Geht ja auch nicht“, erwidert Brinkmann. „Die finanzierenden Fonds fällen nur Grundsatz-Entscheidungen, erwarten dann aber Baurecht von der Kommune, um anschließend eine Finanzierungszusage zu machen. Wo ist beim Baurechts-Verfahren das Risiko der Kommune ?“