Gelsenkirchen-Hassel. . „Eine besondere Gefahrenlage ist nicht zu erkennen“, argumentiert Stadtbaurat Martin Harter

Eine Tempo-30-Zone während der Nacht wird es auf der Polsumer Straße in Hassel nicht geben. Das teilte Stadtbaurat Martin Harter den Mitgliedern der Bezirksvertretung Nord jetzt mit.

Zum Hintergrund: Seit Jahren häufen sich die Beschwerden von Anwohnern über Raserei und Lärmbelästigungen. „Vor allem in den Abend- und Nachtstunden finden auf der Polsumer Straße und auf den Nebenstraßen Wettrennen statt“, hatten in der Septembersitzung des Gremiums Bezirksbürgermeister Thomas Klasmann und Wolfgang Rossmann (beide SPD) beklagt.

23 Temposünder in zwei Stunden

Fast täglich grüßte daraufhin der Radarwagen: An einem Tag erwischte die Polizei 23 Temposünder innerhalb von zwei Stunden auf der Polsumer Straße, am nächsten innerhalb von vier Stunden 32. Höchstgeschwindigkeiten von 95 und 97 Stundenkilometer wurden auf der innerstädtischen Straße festgestellt.

Politik regte daher im letzten Jahr an, das Tempo zumindest in der Nacht auf 30 Stundenkilometer zu begrenzen. „Geht nicht“, sagt Harter jetzt. Denn: Eine Verkehrsuntersuchung im Rahmen des Luftreinhalteplanes habe eine Optimierung der Grünen Welle von 0-24 Uhr unter Beibehaltung von Tempo 50 auf der Polsumer Straße empfohlen“.

„Keine Gefahrenlage“

Vor diesem Hintergrund fehle dem Pilotversuch Tempo 30 die Grundlage. Nach der Straßenverkehrsordnung dürften Geschwindigkeitsbegrenzungen nur angeordnet werden, wenn aufgrund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine Gefahrenlage bestehe. „Eine solche Gefahrenlage ist auf der Polsumer Straße nicht vorhanden“, argumentiert Harter weiter.

Festgehalten werde aber an dem Plan, die Polsumer Straße mittelfristig umzugestalten.