Großes Interesse am 10. buerschen Immobilientag. Die Hälfte der Grundstücke am Waldbogen sind bereits verkauft. Barrierefreie Wohnungen fehlen

  • Immobilentag im Stadtnorden: Die Hälfte der Grundstücke am buerschen Waldbogen sind bereits verkauft
  • Beiratsmitglieder haben sich nicht beim First-Mover-Angebot bedient, sagt die SEG-Chefin
  • Nachfrage nach barrierefreien Wohnungen bleibt groß

„Die teuersten Baugrundstücke Gelsenkirchens befinden sich nicht mehr in Buer an der Pöppinghausstraße, sondern in Resse“. Die Erkenntnis brachte Immobilien-Markler Rolf Robert Hundt zum Schmunzeln.

Auf der 10. Immobilienbörse am Sonntag im Autohaus ARAG waren die Grundstücke auf dem ehemaligen Kinderklinik-Gelände am sogenannten buerschen Waldbogen ein Renner. „Wir können uns alles andere als beklagen“, resümierte Helga Sander, Geschäftsführerin der Stadterneuerungsgesellschaft (SEG) und für die Vermarktung zuständig.

60 Häsulebauer wollen nach Resse

Etwa die Hälfte der Grundstücke seien inzwischen verkauft. „An 60 Einzelbauherren haben wir verkauft oder für sie reserviert“, sagt Sander. Vier Bauträger wollten zudem auf dem Gelände 35 bis 40 Doppelhaushälften sowie dreigeschossige Wohnhäuser mit Miet- und Eigentumswohnungen errichten.

„Das ist eine gute Mischung“, so Sander. In den nächsten 14 Tagen wolle man mit der Erschließung der Grundstücke beginnen, Ende des Jahres könnten dann die ersten Bagger anrollen.

Gerüchte um das „First-Mover“-Angebot

Dass auch Mitglieder des Gestaltungsbeirates, die die Qualitätsziele und die Entwicklung des Baugebietes überwachen und entwickeln sollen, Grundstücke im Rahmen der „First Mover“-Angebote gekauft haben, konnte Sander nicht bestätigen. Zum Verkaufsstart im letzten Jahr gab es auf insgesamt 15 Wohnbaugrundstücke einen Kaufpreisnachlass in Höhe von zehn Prozent für die ersten Bewerber. „Die Gerüchte, dass sich hier Beiratsmitglieder bedient haben, kenne ich“, sagte Sander. „Sie treffen aber nicht zu“.

Interessenten, die laut Eigenwerbung gerne ein neues Zuhause in dem „städtebaulich hochwertigen Wohnviertel mit einer modernen Architektursprache und großzügigen Frei- und Grünräumen inmitten der schönen Landschaft am Stadtbogen“ beziehen möchten, müssen sich gedulden. „Wir starten die nächste Vermarktungsrunde wahrscheinlich Anfang 2018“.

Barrierefreie Wohnungen gesucht

Und sonst? Die 10. Immobilienmesse lockte die Bueraner in Massen. In Dreierreihen standen sie am Mittag an den Ständen und betrachteten die Angebote. „Es läuft prima“, lautete die einstimmige Antwort. Doch bei aller Euphorie gab es auch Kritik: „Wir haben zu wenige barrierefreie Wohnungen im Stadtnorden“, bemängelte nicht nur Immobilienmarkler Rolf Robert Hundt.