"Proyecto Stany Santander" unterstützt in Kuba mehrere Kindergärten. Seit sieben Jahren vermittelt der Verein, der der Musikgruppe "La Cubana" entsprang, Patenschaften - will sich aber nicht politisch einmischen

Bernhard Adolph ist der Vorsitzende des Kuba-Hilfe-Vereins "Proyecto Stany Santander", der am Wochenende rund ums Eiscafé Dellnitz zum Feiern einlud. Über den Verein sprach mit ihm WAZ-Mitarbeiter Alexander Becker.

Was hat es mit "Proyecto Stany Santander" auf sich?

Bernhard Adolph: Seit zwölf Jahren gibt es die Musikgruppe "La Cubana". Mit unserer damaligen Sängerin Adys Rabelo, die aus Kuba stammt, haben wir ein Hilfsprojekt gestartet. Daraus entstand der Verein "Proyecto Stany Santander e.V." (www.kuba-hilfe.de).

Wie viele Mitglieder hat er?

Adolph: Mitglieder haben wir wenige, wir konzentrieren uns vielmehr darauf, Patenschaften zu vermitteln - seit mittlerweile sieben Jahren. Und ich meine, wir sind der einzige Verein in Deutschland, der das für Kuba tut. Insgesamt betreuen wir 32 Patenkinder.

Welche weiteren Projekte werden unterstützt?

Adolph: Wir haben klein angefangen, Kindergärten vor Ort unterstützt. Vor fünf Jahren dann haben wir einen eigenen Kiga gegründet - "Madre Dolores Medina". Das Projekt läuft immer noch.

Und wie finanziert sich diese Hilfe? Über Spenden?

Adolph: Ja. Viele, aber unregelmäßige Spenden helfen. In erster Linie finanziert sich der Verein über Veranstaltungen wie diese hier. Nächstes Wochenende treten wir als "La Cubana" bei einer Karibik-Party in der Eiffel auf. Einen Teil unserer Gage spenden wir dann. Das Geld, das wir 'rüber schicken, wird übrigens von Ordensschwestern verwaltet. Wir brauchen vor Ort Personen unseres Vertrauens.

Mit wie viel Geld kann man denn in Kuba etwas erreichen?

Adolph: Im Prinzip hilft jeder Euro. So viele Leute brauchen dort Hilfe; es herrscht eine Armut, die hier nicht vorstellbar ist. Eine Patenschaft kostet monatlich 30 Euro. Das ganze ist aber sehr transparent: Wir erleben immer wieder, dass Menschen ihre Patenkinder vor Ort besuchen.

All das entsprang der Musik?

Adolph: Ja, der Ursprung liegt da. Wer in Kuba war, weiß, das dort was zu tun ist. Mittlerweile bauen Familien auf unsere Hilfe, das ist schon Triebfeder genug, um weiterzumachen.

Hürden gibt es nicht?

Adolph: Es gibt viele Gruppen für Kuba, die vor allem politisch orientiert sind. Wir nicht, wir arbeiten auf humanitärer Basis. Also sind wir nicht Teil dieses Netzwerks. Ein heikles Thema - politisch möchte ich mich nicht äußern.