Der marokkanische Verein Tuisa zu einer Benefizveranstaltung am Sonntag, 18. Januar, ins Max-Planck-Gymnasium ein. Der Eintritt fließt in die Behandlung von Arwa AbdulHamed, die nach einem Unfall gelähmt ist

„Der beste unter den Menschen ist der, der den Menschen am nützlichsten ist – das hat der Prophet einmal gesagt”, meint Abdeslam Elghoulbzouri. Der 36-Jährige ist führendes Mitglied des in Buer beheimateten Vereins Tuisa, der mit über 700 Mitgliedern – überwiegend marokkanischer Herkunft –, die im ganzen Ruhrgebiet leben, seit 2005 nicht nur den Kontakt zu den örtlichen Behörden erleichtern will, sondern sich auch mehreren Hilfsprojekten widmet.

Eines davon trägt einen Namen: Arwa AbdulHamed ist eine 16-jährige Kurdin aus dem Irak, die seit dem 25. Mai letzten Jahres gelähmt ist. An diesem Tag feierte sie den guten Realschulabschluss in einem Vergnügungspark. Bei einer Wildwasserbootsfahrt verletzte sie sich so stark an der Wirbelsäule, dass sie seitdem bis in die Schultern gelähmt ist. Nach einer langen Operation in einem Krankenhaus in Istanbul traf sie schließlich im September bei der Familie ihres Onkels in Gelsenkirchen ein. „Die Familie verkauft viel, um dies möglich zu machen”, sagt Kathrin Schmidt, die sich von Kiel aus um das Schicksal von Arwa kümmert, die zurzeit im Rehazentrum in Bottrop behandelt wird.

Arwa Abdul Hamed aus dem Irak macht nach einem schweren Unfall eine Therapie im Rehazentrum Prosper in Bottrop . Eingereichtes Fremdbild Gelsenkirchen - Buer .
Arwa Abdul Hamed aus dem Irak macht nach einem schweren Unfall eine Therapie im Rehazentrum Prosper in Bottrop . Eingereichtes Fremdbild Gelsenkirchen - Buer . © Fremdbild

Eine künftige Versorgung bis zum Ende der laufenden Therapie werde rund 300 Euro am Tag kosten, sagt Abdeslam Elghoulbzouri. Ziel der Behandlung soll sein, dass Arwa, der ihre Mutter beisteht, alleine essen und sich selbst den Schweiß im oberen Körperbereich abwischen kann. Auch soll sie lernen den Rollstuhl zu bewegen (die Beine werden wohl nie mehr zu nutzen sein) und am PC zu arbeiten. Die 16-Jährige sei ein „cleveres Mädchen”, befindet Kathrin Schmidt, die durch ihre Migrantenarbeit auf das Schicksal von Arwa aufmerksam wurde.

Bei der kostspieligen Behandlung will der Verein Tuisa helfen. Am kommenden Sonntag, 18. Januar, wird um 15 Uhr ins Max-Planck-Gymnasium eingeladen, wo Tuisa eine Benefiz-Veranstaltung durchführt (Mitwirkende siehe Kasten). Der Eintritt (3 Euro) fließt in die Behandlung von Arwa.

Die Veranstaltung steht unter dem anfangs genannten Motto: „Der beste unter den Menschen ist der, der den Menschen am nützlichsten ist.”

Sänger und Gruppen

Mitwirkende bei der Veranstaltung am Sonntag, 18. Januar, ab 15 Uhr im Max-Planck-Gymnasium sind die Sänger Saad Chemmari und Baschar (der auch moderiert), die Musikgruppen Anadolu Günsesim und Al Rahma und die „Islamische Denkfabrik”, die ein Theaterstück über die Situation von Migranten in Deutschland aufführt. Die Gruppe Ilahi gestaltet eine Ausstellung. Weitere Informationen unter www.tuisa.de