Gelsenkirchen-Hassel. Der Rohbau in der Hasseler Markuskirche ist abgeschlossen. Gemeindeglieder nutzten das Bergfest, um den Fortschritt des Wohnprojektes zu verfolgen.


Schöner wohnen im Kirchenschiff: Was im Frühjahr 2014 nicht mehr war als eine skizzierte Idee, hat jetzt greifbare Formen angenommen. Der Rohbau unter dem Dach der Markuskirche ist abgeschlossen, seit Donnerstag läuft die Heizung, so dass der Innenausbau beginnen kann. Voraussichtlich Anfang April 2017 können dort, wo früher Gottesdienste gefeiert wurden, die ersten Mieter in die zehn barrierefreien, teilweise auch rollstuhlgerechten Wohnungen einziehen.

Die anfängliche Skepsis, die mit der Aufgabe der Anfang der 1950er Jahre gebauten Kirche verbunden war, ist einer freudigen Neugier gewichen. Sie war auch beim „Bergfest“ zu spüren, das am Freitag gefeiert wurde.

Gemeindeglieder besichtigen Wohnblock im entkernten Kirchenschiff

Zahlreiche Gemeindeglieder nutzten die Gelegenheit, um den Wohnblock in Augenschein zu nehmen, der in das entkernte Kirchenschiff gesetzt wurde. Dreimal drei Wohnungen befinden sich unter dem Kirchendach, eine weitere konnte im benachbarten Gebäude des Gemeindesaals realisiert werden. Sie sind zwischen 43 und 114 Quadratmeter groß und öffentlich gefördert.

Die Evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde Gemeinde als Bauherr und Peter Lammsfuß vom Bochumer Büro zwoplus-Architekten gehen von zwei Millionen Euro als Kostenrahmen aus. Ein Vorhaben, das ohne die Vorgaben von Gemeinde und Denkmalschutz auf der grüne Wiese um ein Drittel billiger zu haben gewesen wäre.

Gemeinde will mit Wohnprojekt ein bewusstes Zeichen setzen

Pfarrer Matthias Siebold: „Uns war es aber wichtig, ein Zeichen zu setzen und zu sagen: Wir bleiben hier.“ Auf diese Weise konnte das Gebäudeensemble aus Kirche, Kirchturm, Gemeindezentrum und Kindergarten erhalten werden. Und die zukünftigen Mieter dürfen sich auf schönes Wohnen in Hassel freuen. Die Herausforderungen, denen sich Peter Lammsfuß stellen musste, liegen vor allem auf der Nordseite des Gebäudes, zu der die meisten Wohnungen ausgerichtet sind.

Bodentiefe Fensteröffnungen, die aus der denkmalgeschützten Fassade herausgeschnitten werden mussten, sorgen für Tageslicht. Zudem gibt es Fenster im Dach, die Licht in das zur Südseite ausgerichtete Treppenhaus bringen. Der Zugang erfolgt über das Kirchenportal, von dem die beiden äußeren Türen erhalten bleiben.

Nur für Mieter mit Wohnberechtigungsschein

Die Wohnungen, die in der Markuskirche entstehen, werden unter Verwendung öffentlicher Gelder errichtet und unterliegen deshalb den Vergabebestimmungen des sozialen Wohnungsbaus. Deshalb werden sie nur an Mieter vergeben, die einen Wohnberechtigungsschein vorlegen können. Interessenten wenden sich an die Liegenschaftsabteilung des Kirchenkreises: Telefon 0209 - 1798-321.