Mit dem bevorstehenden Umzug des bislang eigenständigen Marienhospitals Bottrop unter das Dach der Krankenhausgemeinschaft KKEL steht das Gladbecker Barbara-Hospital vor der Aufgabe, nach einer Vorgabe der Landespolitik 18 Betten in der Geburtshilfe abzubauen. Gegen die damit verbundene Schließung der Abteilung regt sich in der Nachbarstadt Widerstand. Eine Protest-Initiative bringt zwei Gelsenkirchener Standorte in die Diskussion.
Der Gladbecker Rechtsanwalt Martin Löbbecke, der die Elterninitiative vertritt, argumentiert, dass der Bettenabbau nicht an einem Standort, sondern anteilig in der Region Gelsenkirchen, Glabeck, Bottrop geschehen müsse. Sollte die Reduzierung am Ende doch in einer Stadt erfolgen, so „empfehle sich das Evangelische Krankenhaus Gelsenkirchen, das nur drei Kilometer vom Marienhospital Ückendorf entfernt liege und ebenso viele Geburten verzeichne wie das Barbara-Hospital“, lautet sein Argument. Hart ins Gericht geht Löbbecke mit der katholischen Kirche als Trägerin des Krankenhausverbundes: Das Bistum betreibe lieber Gewinnmaximierung mit seinen sozialen Einrichtungen, als seinem Auftrag der Fürsorge und Nächstenliebe gerecht zu werden.
Zu den Einrichtungen der Katholischen Kliniken Emscher Lippe (KKEL) gehören auch das St. Josef-Hospital in Horst und das Seniorenzentrum St. Hedwig in Resse. KKEL-Geschäftsführerin ist inzwischen Dr. Ulrike Ellebrecht, die Verwaltungsleiterin des Bottroper Marienhospital, das über eine eigene Klinik für Gymnäkologie und Geburtshilfe verfügt.