Händler ärgern sich, dass sie keine Schankgenehmigung bekommen. Siegbert Panteleit hat sich in Bayern umgeschaut und neue Ideen mitgebracht
- Umsatz der Markthändler geht pro Jahr um durchschnittlich acht Prozent zurück
- Gelsenkirchens Markt-Chef Dr. Siegbert Panteleit sucht nach innovativen, neuen Ideen
- Er plädiert für eine Freihandelszone wie auf dem Viktualienmarkt in München
„10 000 Besucher kommen durchschnittlich an einem Samstag auf den Markt in Buer“, sagt Marktsprecher Hans-Wilhelm Wienen. „Die wollen auch etwas erleben“. Mit Blick auf die Feierabendmärkte am Nachmittag plädiert er dafür, auch die traditionellen Märkte am Vormittag attraktiver zu gestalten. „Was spricht dagegen, wenn wir an einem Stand Sekt, Wein oder Kaffee verkaufen ?“, fragt er.
Der Ausschank von Getränken ist am Vormittag verboten. „Wir bekommen keine Schankgenehmigung“, sagt Wienen. „Das ist ein altes Bundesgesetz“, erläutert Gelsenkirchens Markt-Chef Dr. Siegbert Panteleit. Der umtriebige „Feierabendmarkt-Erfinder“ lässt sich von einem alten Gesetzt allerdings nicht abschrecken. „Geht nicht, gilt nicht“, zeigt sich Panteleit kämpferisch. Denn bei einem Ausflug nach Bayern hat er entdeckt: Im Süden machen sie uns vor, wie es wunderbar geht.
Waren zum Verzehr anbieten
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Möchten Sie, liebe Leserinnen und Leser, dass auf dem Wochenmarkt in Buer eine sogenannte Freihandelszone eingerichtet wird?
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Er plädiert für eine sogenannte Freihandelszone auf dem buerschen Markt. „Wir könnten zum Beispiel die ersten beiden Reihen an der Markthalle zu dieser Freihandelszone erklären“, sagt Panteleit.
Dort könnten dann ähnlich wie auf dem Feierabendmarkt auf der Domplatte, Waren zum Verzehr angeboten werden. „Der Trend geht eindeutig dazu, dass die Menschen Lebensmittel verkosten wollen, bevor sie sie kaufen“, hat Panteleit beobachtet.
In diesem Bereich könnte man für den nötigen Wetterschutz für Besucher und Händler sorgen und dann auch eine Schankgenehmigung bekommen. „Die Leute wollen verweilen“, ist Marktsprecher Wienen überzeugt. „Sie wollen gemeinsam etwas trinken, gerade wenn sich alte Bekannte nach Jahren zufällig auf dem Markt wiedertreffen“, erzählt er. Seit die Markthalle geschlossen ist, gäbe es keine Anlaufstellen in unmittelbarer Umgebung des Marktplatzes.
Acht Prozent Umsatzrückgang
Bei durchschnittlich acht Prozent Umsatzrückgang pro Jahr auf den Wochenmärkten, sucht Panteleit nach neuen Wegen. „Wir wollen alles tun, dass es den Markthändlern und den Kunden gut geht“, sagt er. „Wir müssen neue innovative Formate finden“.
Um Platz für neue Angebote zu schaffen, könnte Panteleit sich vorstellen, den Markt bis in den Robinienhof wachsen zu lassen. Dann käme man auch aus der Nienhof-straße heraus. Mit hohen Kosten rechnet Panteleit bei einer möglichen Umstrukturierung nicht.
„Wir müssen zunächst herausfinden, ob die Bürger und Bürgerinnen eine solche Umstrukturierung wünschen“, sagt Panteleit. Sollte der Bürgerwille positiv ausfallen, müsse man in eine politische Diskussion einsteigen. Aber für die hat Panteleit das Ziel bereits vorgegeben: „Geht nicht, gilt nicht“.