Gelsenkirchen-Buer. Seit einem Jahr bietet Theresia Samsel interessierten Senioren Spaziergänge am Sonntagnachmittag an. Für die Gesundheit und gegen die Langeweile.
- Immer wieder sonntags brechen Senioren zu Spaziergängen auf
- Dabei steht nicht nur die Geselligkeit im Vordergrund
- Bewegung soll Gesundheit fördern und Langeweile vertreiben
Die Freude über den Zuspruch ist Theresia Samsel auch heute noch anzumerken. „Beim ersten Treffen waren 25 Personen zur Schauburg gekommen“, erinnert sich die agile Seniorin an den Aufruf im Sommer vergangenen Jahres. Sie wollte eine Sonntagsspaziergangsgruppe ins Leben rufen und war selbst überrascht vom Interesse an diesem Angebot.
Ein Jahr lang führte sie mal kleine, mal größere Gruppen durch den Stadtwald, über den Hauptfriedhof, rund um Haus Lüttinghof oder auch durch den Wittringer Wald in Gladbeck, bei Regen und bei Sonnenschein, im Winter und auch im Frühjahr. Jetzt ist es an der Zeit, noch einmal auf das kostenlose Angebot aufmerksam zu machen.
Denn nach der ersten Neugier konzentriert sich der „harte Kern“ auf eine Gruppe von einem Dutzend Sonntagsspaziergängern. „Manchmal waren wir auch nur mit zwei oder drei Leuten unterwegs“, sagt Theresia Samsel. Natürlich gehört am Ende eines solchen eineinhalbstündigen Ausflugs auch die Einkehr bei Kaffee und Kuchen dazu. Aber Geselligkeit ist nur eines der Prinzipien, die diesem Angebot zu Grunde liegen.
Über Krankheiten zu reden ist verboten
Spazierengehen bedeutet Bewegung. Und Bewegung fördert die Gesundheit. Deshalb wird während der Ausflüge nicht über Krankheiten geredet: „Dafür gibt es doch den Arzt.“ Prinzip Nr. 2: Die Ziele werden mit Bus und Bahn angesteuert, wer über ein Ticket 2000 verfügt, nimmt auf diesem Fahrausweis eine weitere Person mit. Warum ausgerechnet immer wieder sonntags? Weil an diesem Tag der Woche unter den meist Alleinstehenden die Langeweile am größten ist.
Nach einem Jahr zieht Theresia Samsel ein durchweg positives Fazit: „Am Ende gehen alle glücklich nach Hause.“ Aber nicht wunschlos. „Schön wäre es, wenn unterwegs mehr Bänke zur Verfügung stehen würden“, macht sie auf ein Manko aufmerksam. Im Schwärmen über den baumbestandenen Hauptfriedhof als weitläufige Parkanlage ärgert sie sich im gleichen Maße darüber, dass am Zentralen Omnibusbahnhof zur Vorbereitung des Umbaus die ersten Bäume gefällt wurden und noch weitere fallen werden: „Das ist ja eine Katastrophe.“ Und noch einen Wunsch hegt sie: dass mehr Männer mitmachen. Denn das Dutzend verteilt sich ziemlich ungleich. Ihm gehören elf Frauen, aber nur ein Mann an.
Treffpunkt: Immer sonntags vor der Schauburg
Der nächste Sonntagsspaziergang mit Theresia Samsel ist für den 7. August geplant; Treffpunkt um 14.30 Uhr: Schauburg, Horster Straße. Wer sich der Gruppe anschließen möchte, sollte zuvor telefonisch Kontakt mit Theresia Samsel aufnehmen: 275 86 24.