Der Deutsch-Türkische Freundeskreis lädt zum Zuckerfest. Und 150 Menschen aus unterschiedlichsten Ländern kommen zum Brößweg in Gelsenkirchen-Buer. Ziel des Vereins ist es, unterschiedliche Kulturen, Sitten, Religionen und Gebräuche zusammenzubringen.

„Gib mir Zucker“ lautete das Motto, und mehr als 150 Gäste wollten etwas Süßes. Auch im 25. Jahr seines Bestehens luden die Mitglieder des Deutsch-Türkischen Freundeskreises zum Zuckerfest am Ende des Fastenmonats Ramadan Deutsche und Muslime ein – zu einem bunten Abend mit lockeren Gesprächen und kulinarischen Spezialitäten aus der Türkei – und erstmals auch aus Nordafrika.

„Die Speisen unterscheiden sich meist nur durch die unterschiedlichen Gewürze“, berichtet Ahmad Jafar Wazzan. Der Mann, der vor seiner Flucht aus seiner syrischen Heimat in Damaskus ein Restaurant betrieben hatte, hatte eine Woche mit Freunden für dieses Ereignis gekocht.

Köstlicher Duft

Unmengen an arabischen, aber auch türkischen Spezialitäten, die eine türkische Familie in ebenso langer Vorbereitungszeit zusammengetragen hatte, brachten die meterlangen Tische fast zum Einstürzen. Es duftete köstlich orientalisch in den Kellergängen der ehemaligen Schule am Brößweg, wo der Verein seit 15 Jahren eine Heimat gefunden hat. Und es sah überwältigend aus. Ein absoluter Hingucker: Die sogenannten Sarmas, mit Reis, Hirse und anderen Sachen gefüllte Weinblätter, die Ahmad zu einer Art Torte aufgeschichtet hatte und mit gekochten Möhren drapierte. Einfach köstlich.

„Wir haben erstmals auch Flüchtlinge eingeladen und sie in die Vorarbeiten eingebunden“, berichtet die Geschäftsführerin des Vereins Oya Erken-Biesler. Ziel des Vereins sei es, unterschiedliche Kulturen, Sitten, Religionen und Gebräuche zusammenzubringen. „Wir wollen Vorurteile abbauen“, sagt Oya Erken-Biesler. „Wir wollen friedlich miteinander leben und lernen respektvoll miteinander umzugehen.“ Wegen der spannenden Gespräche mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen ist auch Jan Dworatzek von „AnGEkommen“ am Brößweg erschienen. „Es ist eine wunderschöne Gelegenheit, mit Menschen ins Gespräch zu kommen“, sagt er.

Liebevoll dekorierte Tische

„Es ist wunderbar, dieses Fest mit Freunden zu feiern“, schwärmt Özgul Ertürk. Die junge Frau arbeitet im Förderverein des Jugendzentrums Buerer Straße mit und hat in der Vergangenheit einige Aktionen mit dem Verein gemeinsam geplant.

So langsam füllen sich die langen Tische, die liebevoll mit silbernen Deckchen und bunten Blumen dekoriert wurden. Und die Menschen reden miteinander. Die Geräuschkulisse aus unterschiedlichen Sprachen spiegelt ein imposantes Grundrauschen wider.