Gelsenkirchen-Beckhausen. . Weil das Wetter so unbeständig war, fand das erste „Zeltival“ des C@fé 42 in der Christuskirche statt. Das Zelt wurde im Innenraum aufgebaut. Dort fanden eine Woche lang Kleinkunstveranstaltungen statt, zu denen insgesamt rund 300 Gäste kamen.

Die Band „Bodhisattva“ zeigt Flagge: „Surfin’“ heißt der Titel, der jetzt erklingt und auf das Selbstverständnis der Surf-Core-Punk-Band verweist. So ist der Song selbst in der akustischen Version sehr rhythmisch, durch markante Bässe recht hart. Eins ist sicher, wer bei Surf-Musik Titel à la „Beach Boys“ erwartet hat, wird spätestens jetzt, beim letzten Abend der Festivalwoche „Zeltival“ an der Bekchausener Christuskirche überrascht.

Eigentlich sollte die neue Veranstaltungs-Reihe im Freien stattfinden. Bei schönem Wetter natürlich, so war der Plan. Wieder eine Überraschung: Nun nämlich ist das Zelt im Kirchenraum aufgebaut. Ein außergewöhnlicher Anblick, der viele Gemeindemitglieder faszinierte. Zumal durch die Stände drum herum, an denen es Getränke gibt oder auch Devotionalien der Bands, eine echte Festivalkulisse entsteht. „Jeder Regen bestätigt mich in der Entscheidung, das Festival in die Kirche zu verlegen“, sagt Michael Meyer, Jugendreferent und Organisator. „Klar wäre es draußen schöner gewesen. Aber die Lösung in der Kirche erhält das Gefühl, in einem Zelt zu sitzen.“

Genoss das Heimspiel: die aus Gelsenkirchen stammende Band „Slippery Affair“.
Genoss das Heimspiel: die aus Gelsenkirchen stammende Band „Slippery Affair“. © Michael Korte

Gute-Laune-Musik

Soweit so gut. Draußen hätte man mit einem Biergarten aufgewartet und einem Grillstand – alles Einnahmen, die man hätte gebrauchen können zur Finanzierung des Festivals, das an allen Tagen mit freiem Eintritt lockte.

„La Bamba“ erklingt. Die Musiker, die fast nur mit eigenen Songs auftreten, bauen diese humorvolle, mitreißende und ansteckende Up-Tempo-Nummer ein, damit die Gäste auch mal etwas wieder erkennen. Darauf folgt dann noch „Rama Lama Ding Dong“. Auch dabei gehen alle mit. Das Eis ist gebrochen. Das Quartett rockt die Kirche, die Besucher machen mit.

Chortag toppte alles

Begonnen hatte alles am Montag mit der Live-Lesung „Hamlet rot/weiß“, einer Revier-Adaption des Shakespeare-Klassikers. „Das lief deutlich besser als erhofft“, so Meyer. Rund 50 Gäste seien gekommen. Auch die anderen Termine machten zufrieden. Und dann gab es wieder eine Überraschung: „Der Chortag hat alles getoppt. Da kamen 90 Leute. Damit hat keiner gerechtnet.“ Zumal das Festival draußen für rund 70 Besucher täglich angelegt war. Mehr hätte das Zelt nicht fassen können. „Deswegen hatten wir auch nur Kleinkunst eingeplant.“

Hoffnung auf eine Wiederholung

So schön die Woche war, ob sie wiederholt werden kann, ist fraglich – der Finanzen wegen. „Vom Gefühl her sage ich, wir kommen wieder“, so Meyer. Genaues weiß er erst nach der Endabrechnung.

„Bodhisattva“ avancieren zum Publikumsliebling. Stück für Stück begeistern sie und freuen sich darüber. Zum ersten Mal spielen sie öffentlich unplugged. Das nächste Stück ist wieder so eine Nummer mit amerikanischen Einflüssen: „Party Hard“, heißt es. Was soll man dazu mehr sagen.