Gelsenkirchen-Horst. . Wo einst Rassepferde präsentiert und gewogen wurden, könnten künftig Kinder toben: Mit dieser Nachricht überraschte die Verwaltung die Bezirksvertretung West – die sich von diesem Vivawest-Vorhaben in Sachen historisches Waagehaus überrollt fühlte.
Wo einst Rassepferde präsentiert und gewogen wurden, könnten künftig Kinder toben: Mit dieser Nachricht überraschte und konsternierte gestern die Verwaltung die Bezirksvertretung West. Denn obwohl die Politiker seit Jahren eine Sanierung und Nutzung des historischen Waagegebäudes auf dem einstigen Galopprennbahn-Gelände in Horst anmahnen, ahnten sie nichts von diesem Vorhaben des Grundstücks-und Immobilien-Eigentümers Vivawest.
Dass das Unternehmen Am Bowengarten eine dreigruppige Kindertageseinrichtung mit Familienzentrum-Charakter plane und bereits Gespräche mit einem Betreiber aus dem Raum Horst führe; dass das Konzept dem Referat Erziehung und Bildung bereits vorgestellt sei; und dass die Stadt Vivawest jetzt eine Frist bis Ende Juni gesetzt habe, um intern endlich eine Entscheidung herbeizuführen: All diese Neuigkeiten nahmen die Fraktionen grundsätzlich erfreut zur Kenntnis.
Skepsis
Skepsis äußerten CDU und SPD aber sehr wohl. „Ich bin doch sehr verwundert, dass bis Ende Juni alles in trockenen Tüchern sein soll, fürchte aber gerade wegen dieser Fristsetzung, dass dem nicht so ist“, erklärte CDU-Fraktionssprecher Franz-Josef Berghorn und bat um Details in der nächsten Sitzung.
Sein SPD-Amtskollege Udo Gerlach vermutete derweil, „dass sich erst jetzt etwas getan hat, weil wir als SPD-Fraktion nachgehakt haben“. Er erinnerte an den historischen Wert des Denkmals aus dem Jahr 1896, „bei dem sich seit 2013 nichts getan hat“. Es sei zwar in einem schlechten baulichen Zustand, müsse aber als Zeitzeuge der internationalen Galopprennbahn-Ära in Horst unbedingt erhalten werden. „Deshalb hoffe ich, dass das Gebäude als Ganzes genutzt wird.“