Gelsenkirchen-Buer. Die Stadt will Integriertes Handlungskonzept für das buersche Zentrum erarbeiten. Fachleute und Bürger sind aufgefordert, Ideen zu entwickeln.

Buer ist nicht nur Domplatte, Feierabendmarkt und Kulturmeile. Das vermeintlich besser gestellte Zentrum im Norden der Stadt hat auch Problemzonen: der hässliche schwarze Block mitten in der Fußgängerzone, die verwaiste Markthalle und – aktuell – das Aus auf Raten für die beiden Sinn-Leffers-Häuser.

Um die Lebensbedingungen für eine lebendige buersche Innenstadt auch weiter gewährleisten zu können, will die Stadt das „Integrierte Handlungskonzept Zentrum Buer“ entwickeln. Daran mitzuwirken, sind alle eingeladen: Stadtplaner und Wirtschaftsförderer, Einzelhändler und Gastronomen, Immobilienbesitzer und erst recht die Bürgerinnen und Bürger, die in Buer leben, arbeiten und einkaufen oder dort zu Gast sind.

„Auf Veränderungen reagieren“

Mit dem „Leitplan Zentrum Buer“ ist schon einmal der ganzheitliche Blick auf die buersche Innenstadt gewagt worden. Das war in den Jahren 2000 bis 2002. Seitdem hat sich vieles positiv verändert. „Wie die Domplatte mit dem ehemaligen Domcafé einmal aussah, daran kann man sich heute kaum noch erinnern“, sagt Oberbürgermeister Frank Baranowski. Und betont im selben Atemzug: „Wir müssen reagieren auf Veränderungen, die stattfinden.“

Das Integrierte Handlungskonzept Zentrum Buer soll ab Ende des Jahres alle zusammen bringen, die einen Beitrag leisten wollen zur Weiterentwicklung der buerschen Innenstadt: die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Ideen und Wünschen, die Immobilienbesitzer, die über geeignete Flächen verfügen, Einzelhändler und Gastronomen, die ihre Kundschaft vor Ort bedienen wollen, Investoren, die bereit sind, sich finanziell zu engagieren, Stadtplaner, die die rechtlichen Rahmenbedingungen im Blick haben. Ein externes Büro, das noch gesucht wird, soll den Diskussionsprozess begleiten und quasi aus einer neutralen Perspektive moderieren. Stadtbaurat Martin harter: „Erste Gesprächsrunden werden noch im vierten Quartal dieses Jahres anlaufen, Ergebnisse, auch über die Finanzierbarkeit, erwarten wir für 2017.“

„Wir wollen alle mitnehmen“

Dr. Christopher Schmitt umschreibt die Ziele des Handlungskonzeptes, indem er sagt, was es nicht ist: „Es ist kein Wunschzettel und es ist auch kein Einzelhandelskonzept.“ Öffentliche Diskussionsrunden, Workshops, Foren und Seminare sollen Ideen liefern, wie die buersche Innenstadt auch diesseits und jenseits der Hochstraße weiterentwickelt werden kann. Stadtbaurat Martin Harter: „Wir wollen alle mitnehmen, deshalb fangen wir mit einem weißen Blatt Papier an.“ Aufgabe des externen Moderators wird es dann sein, die Vorschläge und Ideen zu sammeln, zu bewerten, auf ihre Machbarkeit und Finanzierbarkeit hin zu überprüfen. Die – nichtöffentlichen – Werkstattgespräche der Vergangenheit sollen auch in Zukunft fortgeführt werden. Gleichwohl setzt die jetzt ausgesprochene Einladung zum Mitgestalten ganz auf den öffentlichen Charakter des Mitwirkungsprozesses.