Gelsenkirchen-Horst. . Das Seligsprechungsverfahren für die gebürtige Horsterin Mutter Maria Michaele ist eröffnet – nun machten sich 100 Gläubige aus deren Heimatgemeinde auf zur Wallfahrt nach Steyl, wo die Ordensmitbegründerin starb.
Es ist sein Renaissance-Schloss, für das Horst bekannt ist, auch die monumentale Lüpertz-Figur auf dem alten Nordsternturm – und vielleicht in einigen Jahren die Ordensmitbegründerin Mutter Maria Michaele, 1862 geboren an der Markenstraße in Horst-Süd. Nachdem im vergangenen September das Seligsprechungsverfahren für die Anbetungsschwester eingeleitet worden war, machten sich nun 100 Mitglieder der fünf kfd-Frauengemeinschaften in der Pfarrei auf zur Wallfahrt zum Kloster in Steyl. Sie kehrten tief beeindruckt zurück im Bewusstsein, dass die 1934 verstorbene Nonne ihnen näher ist als erwartet. Auch wenn sie nicht mit ihr verwandt sind.
„Diese Fahrt hat nicht nur mich regelrecht vom Hocker gehauen. Selbst nach einigen Tagen gehen mir die Bilder vom Grab Mutter Maria Michaeles und dem Kloster noch im Kopf herum“, berichtet Monika Lindemann, Sprecherin der kfd-Gemeinschaften in St. Laurentius, St. Hippolytus (Horst), Liebfrauen (Beckhausen), Clemens-Maria Hofbauer (Sutum) und St. Marien (Essen-Karnap). Ein Leben in Klausur – in völliger Abgeschiedenheit also, nur Gott und dem Gebet geweiht: der Besuch hat den Horstern diese Lebensweise näher gebracht. „Die Anbetungsschwestern haben uns erklärt, dass dieses Kloster der Platz ist, an dem sie durch das Gebet etwas für die Welt tun können. Dabei wirkten sie nicht gefangen, sondern zufrieden und fröhlich.“
Ausnahme für Horster
Dass Mutter Maria Michaele ähnlich empfunden habe, machte ihnen Pater Manfred Krause aus St. Augustin deutlich, der für das Seligsprechungsverfahren Informationen über Adolfine Tönnies sammelt. Er führte die Horster Wallfahrer durch das Klosterdorf mit den drei Klöstern der Steyler Missions-, und Anbetungsschwestern sowie der Steyler Missionare. „Wir bekamen dabei Bereiche zu Gesicht, die der Öffentlichkeit in der Regel verborgen bleiben. Bei uns haben die Verantwortlichen eine Ausnahme gemacht, weil wir aus der Heimatgemeinde der Ordensmitbegründerin stammen“, so Pfarrer Wolfgang Pingel.
Bewegendes Erlebnis
Die Gläubigen besuchten etwa die Doppelkirche des Missionshauses St. Michael mit dem Grab des heiligen Arnold Janssen, dessen Missionsschwestern Adolfine Tönnies 1891 beitrat und mit dem sie 1896 die Abteilung der Anbetungsschwestern gründete. Auch sein Sterbezimmer durften sie betreten. „Am Grab Mutter Maria Michaeles stellten wir eine Blumenschale mit Grüßen der kfd aus St. Hippolytus ab. Es war schon sehr bewegend, sich klar zu machen, dass die Horsterin zu Lebzeiten auf diesem Gelände unterwegs war“, berichtet Monika Lindemann, dass sich nicht nur bei ihr öfter eine Gänsehaut bemerkbar machte.
Für viele Teilnehmer war der Besuch denn auch Anregung genug, etwa zu Besinnungstagen ins Steyler Kloster zurückzukehren. Die gebürtige Horsterin Adolfine Tönnies jedenfalls hat sich dort sehr wohl gefühlt.