Gelsenkirchen-Hassel.. Das Grün ist zurückgestutzt, das undichte Dach repariert – nun soll eine Machbarkeitsstudie klären, wie hoch die Investitionskosten des Sanierungsfalls Haus Grothof in Hassel sind. Eigentümer LWL wollte es eigentlich verfallen lassen.


Das wuchernde Grün ist zurückgestutzt, das undichte Dach repariert: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Eigentümer des maroden Denkmals Haus Grothof hat die Vereinbarung mit dem NRW-Petitionsausschuss eingehalten. Als Entscheidung für die grundlegende Sanierung will er die Arbeiten aber nicht verstanden wissen – auch wenn er eingewilligt hat, eine Machbarkeitsstudie erstellen zu lassen.

„Wir haben 80 Prozent der Studien-Kosten – 18 600 Euro – beim Land beantragt, den Rest übernehmen wir“, bestätigte auf WAZ-Anfrage LWL-Sprecher Markus Fischer. Ziel des Gutachtens ist es, Details zum Zustand und Investitionsbedarf des Fachwerk-Bauernhauses von 1783 zusammenzutragen sowie konkrete Vorschläge zur weiteren Nutzung zu erarbeiten. „Erst dann treten wir in die politische Meinungsbildung ein, ob das Objekt saniert werden soll oder nicht.“

Keine Straßenanbindung

Wie berichtet, hatte der LWL eigentlich vor, das Relikt aus der Frühzeit der Besiedlung kontrolliert verfallen zu lassen, weil die Sanierungkosten – 1996 waren sie auf 800 000 Mark taxiert worden – „unzumutbar“ seien. Daraufhin rief der Geschichtskreis Hassel/Bergmannsglück den NRW-Petitionsausschuss an, der nach einem Ortstermin im September 2015 die Erhaltung und Sanierung empfahl, auch wenn das Gebäude auf dem Förderschul-Gelände an der Lasthausstraße über keine eigene Straßenanbindung verfügt.

Der Geschichtskreis (GK) setzt nun darauf, dass der Druck ausreichend hoch ist, den LWL umzustimmen – rechtzeitig. „Wir wollen nicht, dass das Thema auf die lange Bank geschoben wird. Zur Not müssen wir die Politik oder ein weiteres Mal den Petitionsausschuss Mal anrufen. Der LWL als öffentlicher Eigentümer und Kulturpfleger hat da eine besondere Verantwortung“, so GK-Vorsitzender Egon Kopatz.