Gelsenkirchen-Resser Mark. Rund ums ehemalige Freibad Grimberg, wo sich Gelsenkirchen und Wanne-Eickel begegnen, wurden 14 000 Jungbäume und Sträucher gepflanzt, um die Folgen des Ela-Orkans auszumerzen.

Sich im Frühjahr an der Blütenpracht von Kornelkirsche und Schneeball zu erfreuen, im Sommer den kühlen Schatten eines dichten Daches aus Buchenblättern zu genießen, im Herbst Haselnüsse und Esskastanien zu ernten: Dazu lädt der kleine Wald rund ums ehemalige Freibad Grimberg ein.

Noch ist es nicht soweit. Die Wiederaufforstung des vom Pfingststurm Ela verwüsteten Geländes ist gerade erst abgeschlossen worden.

Vielfalt soll besser schützen

Gegenüber vom Hafen Grimberg, in Höhe der historischen Fleuthe-Brücke, wo der Resser Wald zwischen Emscher und Kanal eine grüne Insel bildet, hatte der Orkan im Juni 2014 ganze Arbeit geleistet. „Diese große Freifläche hier war eine einzige Windangriffsfläche“, erinnert sich Werner Maltaner, Fachbereichsleiter Baumpflege und Waldbewirtschaftung bei den Gelsendiensten. Die Folgen: Selbst 100 Jahre alte Eichen knickten vor der Kraft des Sturmes ein. Monatelang durften die Wälder nicht betreten werden, nur mühsam konnten die Schäden beseitigt werden. Drei Hektar groß ist das Grünareal rund ums Freibad Grimberg, wo in den vergangenen Tagen insgesamt 14 000 Jungbäume und Sträucher gepflanzt wurden.

Rotbuche, Winterlinde, Bergahorn und Stieleiche

„Dabei setzen wir auf Artenvielfalt“, erklärt Maltaner und zählt Rotbuche, Winterlinde, Bergahorn, Stieleiche und Hainbuche auf, dazu noch Esskastanie und Speierling. Maltaner: „Die sind zwar in unserer Region beheimatet, jedoch etwas in Vergessenheit geraten.“ Allesamt etwa vier Jahre alt und etwa 1,20 Meter groß. In den Randbereichen werden zusätzlich Sträucher wie Haselnuss, Weißdorn, Pfaffenhütchen, Schneeball und Schlehdorn gepflanzt. Diese bunte Mischung soll für Nachhaltigkeit und Standfestigkeit sorgen, Eigenschaften, die die Pappeln, die einst dort standen, nicht vorweisen konnten.

Mit dieser Wiederaufforstung kündigt sich Maltaners Ruhestand an. Auf 44 Berufsjahre blickt der 65-Jährige zurück, zunächst als Regierungsinspektor in der Zivilverwaltung der Bundeswehr, dann, nach dem Studium der Forstwirtschaft, als Leiter der Ruhrkohle-Forstverwaltung. Der Mann aus Waltrop will als Rentner regelmäßig vorbeischauen, um das Gedeihen der Aufforstung zu verfolgen. Ein Ziel, das er geduldig angehen muss. Denn 15 Jahre braucht es wohl, bis die Jungbäume auf vier, fünf Meter herangewachsen sind.