Im Stadtnorden Gelsenkirchens hat sich 2015 das Quartiersnetz Buer-Ost gegründet. „Eine Alterslobby“ wollen sie nicht sein, wohl aber ein schlagkräftiges Gremium, dass sich Gedanken darüber macht, wie man auf die wachsende Anzahl älterer Menschen im Stadtteil reagieren kann.

„Eine Alterslobby“ wollen sie nicht sein, wohl aber ein schlagkräftiges Gremium, dass sich Gedanken darüber macht, wie man auf die wachsende Anzahl älterer Menschen im Stadtteil reagieren kann. Aus diesem Grund wurde im vergangenen Jahr das Quartiersnetz Buer-Ost gegründet. Nachbarschaftsstifter Wilfried Reckert sucht interessierte und engagierte Bürger und Bürgerinnen, die sich in dem Netzwerk einbringen möchten.

Die Themen sind dabei durchaus vielschichtig. Vier Arbeitsgruppen haben sich bereits gegründet, die sich sechs Mal im Jahr treffen. Mitstreiter sind jederzeit willkommen.

Vier Arbeitsgruppen gegründet

Unter dem Titel „Jung und Alt“ überlegen die Mitglieder, wie ältere Menschen zum Beispiel jungen Schülern, die Schwierigkeiten beim Lernen haben, helfen können. Ein Pilotprojekt startet an der Pfefferackerschule. Dort wird im Mai symbolisch eine bunt angemalte Bank aufgestellt, an der sich Alt und Jung begegnen können.

Sie soll aber auch ein Ausruhepunkt für ältere Menschen auf ihrem Weg in die City sein. Eingerahmt wird die Bank-Aufstellung von einem Straßenfest, dem „Tag des guten Lebens“, wie Reckert ihn nennt. „Es soll ein Nachbarschaftsfest werden, bei dem die Pfefferackerstraße für einen Tag zur autofreien Zone wird.“

Mitsprache beim öffentlichen Nahverkehr

Eine weitere Arbeitsgemeinschaft kümmert sich um den Verkehr. Da geht es um Mitsprache beim öffentlichen Nahverkehr, um Haltestellenverlegungen durch Bogestra und Vestische und natürlich um die Planung des neuen Busbahnhofs.

In der Arbeitsgemeinschaft Kommunikation versuchen die Mitglieder Menschen zu erreichen, die Mobilitätseinschränkungen hinnehmen müssen und trotzdem am Stadtleben teilhaben möchten. Hilfestellungen bei der Einrichtung eines PCs sind in dem Bereich genau so gefragt, wie so banale, aber sicher sehr unterhaltsame Geschichten über den „Klatsch und Tratsch“ im Quartier.

Wünsche formulieren

Um behinderte und gebrechliche Menschen geht es auch im Arbeitskreis Infrastruktur. „Ziel der Stadtgesellschaft muss es sein, Möglichkeiten zu schaffen, dass möglichst jeder bis zum Tod in seiner Wohnung leben kann und darf“, sagt Reckert. „Was ist dafür nötig?“, fragt er. Schließlich gehe es nicht nur um Dienstleistungen – wie Einkäufe angeliefert und Arztbesuche organisiert werden können. „Vieles wissen wir heute noch gar nicht“. Hier müssen Wünsche und Vorstellungen formuliert werden, die jenseits von Umbauarbeiten für altengerechte Wohnungen liegen.

Allerdings kümmert sich der Arbeitskreis auch um den Zustand der Spielplätze und vermittelt Spielplatzpaten. „Es gibt viel zu tun“, sagt Reckert und ist offen für weitere Unterstützer und zündende Ideen.