Gelsenkirchen-Schaffrath. . Die Flüchtlinge dezentral in Wohnungen unterzubringen und in die Stadtgesellschaft zu integrieren: Für dieses Konzept erhielt die Stadt viel Lob von den Bezirksverordneten in West. Die CDU freilich kritisierte, sie sei nicht ausreichend informiert worden.

Nicht immer ist die Bezirksvertretung West großzügig mit Lob; gestern aber konnte sich die Verwaltung kaum retten vor Komplimenten, und das bei gleich drei Tagesordnungspunkten: Einstimmig verabschiedete das Gremium die Vorlagen für den Bau eines Kreisverkehrs im Schaffrath und die Aufstellung eines Bebauungsplans, der die Voraussetzungen schafft für Eigenheime auf dem Gelände des Ex-Gartencenters zwischen Fischerstraße und Alter Emscher. Dickes Lob heimste die Stadt auch von den meisten Verordneten für das Konzept zur Aufnahme von Flüchtlingen ein – verbunden freilich mit dem CDU-Vorwurf, als Minderheitsfraktion nicht ausreichend informiert worden zu sein.

„Die CDU in der Stadt wurde nicht auf dem Laufenden gehalten, wie sich die Flüchtlingssituation entwickelt hat“, kritisierte Fraktionsvorsitzender Franz-Josef Berghorn eine „magere Information“ – auch weil eine Bürgerinformation im Bezirk West erst im Dezember anstehe.

Lager auf Buga-Gelände

Informationen aus erster Hand erhielt er dann von Michael Graw aus dem Referat Soziales, der noch einmal die Grundsätze – dezentrale Unterbringung in Wohnhäusern und nachhaltigen Unterkünften vor großen Sammelunterkünften und Zeltunterbringung – erläuterte. Und auf Nachfragen klarstellte: „Auf dem Buga-Gelände ist im einstigen Spinnrad-Gebäude keine Flüchtlingsunterkunft geplant. Wir lagern dort lediglich Einrichtungsgegenstände wie Betten oder Matratzen für die künftigen Wohnungen der Flüchtlinge.“ Am Ende stimmte eine große Mehrheit für das Konzept, das an der Paulusstraße/Hegemannsweg im Schaffrath eine Traglufthalle zur kurzzeitigen Unterbringung von bis zu 300 Flüchtlingen vorsieht; Kevin Hauer (ProDeutschland) votierte dagegen, Martin Jansen (AfD) enthielt sich.

Der Kreisverkehr an der Unfallhäufungsstelle Stegemannsweg/Hegemanns-/Devesestraße soll – wenn der Baubeschluss vorliegt – Anfang 2016 gebaut werden. 90 Prozent der Kosten (570 000 Euro) sollen über das kommunale Investitionsförderungsgesetz abgedeckt werden.