Gelsenkirchen-Buer. Eine Direktverbindung zwischen Gelsenkirchen Hbf und der Westfälischen Hochschule wird es wohl kaum geben. Gedacht wird aber an einen Zweiradverleih am Bahnhof Buer-Süd und am Forstweg.

Die Forderung, die Westfälische Hochschule besser an den öffentlichen Nahverkehr anzuschließen, ist so alt wie die Studieneinrichtung selbst. „Heute würde an diesem Standort eine solche Einrichtung sicher nicht mehr gebaut werden“, ist Ulrich Sera, Mobilitätsexperte der Hochschule, überzeugt.

Der Mitarbeiter der Hochschulverwaltung, der sich dort um Fragen des Semestertickets kümmert, weiß um den immer wieder vorgetragenen Wunsch nach einer Direktverbindung zwischen dem Gelsenkirchen Hauptbahnhof und der Neidenburger Straße. Doch die wird es wohl nicht geben. Weil die Nachfrage nicht vorhanden sei, weil eine „Direkt-Linie“ in weiten Teilen parallel zu existierenden Verbindungen geführt werden müsse.

Bezahlbarer Kompromiss

Ulrich Sera: „Von den rund 6000 Studierenden am Standort Gelsenkirchen kommen etwa zwei Drittel mit dem eigenen Pkw.“ Der Rest reise mit Bussen und Bahnen an – aus allen Himmelsrichtungen und damit nicht nur aus Richtung Hauptbahnhof. Sera erinnert daran, dass es Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre schon einmal eine direkte Buslinie zwischen Hbf und Buer gegeben habe: „Das war der Schnellbus SB 28. Der fuhr, wie die Straßenbahn 302, über die Kurt-Schumacher-Straße und war nur drei Minuten schneller, dafür aber sehr anfällig für Verspätungen.“ Deshalb sei das Angebot auf diesem Abschnitt wieder eingestellt worden. Das jetzige Umsteigen in Buer von der Bahn in den Bus hält er für „einen Kompromiss, der bezahlbar ist“. Die Hochschule werde durch drei Linien bedient, 396er und 399er sorgten zu Zeiten der Vorlesungen für einen Zehn-Minuten-Takt, der 396er in Horst für einen Übergang zur U-Bahnlinie 11 Richtung Essen Hbf. Außerdem seien am Morgen im Schülerverkehr Einsatzbusse unterwegs.

Gemeinsames Konzept

Hochschule, Stadtverwaltung und Bogestra arbeiteten zurzeit gemeinsam an einem Konzept, das zum Ziel habe, die Mobilitätsangebote zu ergänzen. Dazu zählt Sera den Ausbau der Partnerschaft mit dem Fahrradverleiher Nextbike. Standorte für zusätzliche Fahrradstationen könnten am Bahnhof Buer-Süd und an der Haltestelle Forstweg entstehen. So sei in wenigen Minuten der Anschluss zur Regionalbahn 43 in Richtung Dorsten und Dortmund sowie zum Schnellbus SB 91 in Richtung Gladbeck, Bottrop und Oberhausen möglich.

Die Direktverbindung zur Hochschule wird wohl ein Traum bleiben. Ulrich Sera: „Wir sind sämtliche Straßen abgefahren. Es gibt sie nicht.“