Gelsenkirchen-Horst. Das Schlaflabor im St. Josef-Hospital in Horst verfügt nach einer Erweiterung jetzt über acht klimatisierte und schallgeschützte Einzelzimmer.

Viele Menschen haben nachts Atempausen – und merken davon nichts. Ursache ist eine Erschlaffung der Mund- und Rachenmuskulatur während des Schlafs. Wenn die Intensität und die Dauer der Atemaussetzer zu körperlichen Beschwerden oder Beeinträchtigungen, zu Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen oder morgendlichen Kopfschmerzen führt, ist eine medizinische Abklärung unbedingt erforderlich, zum Beispiel in einem Schlaflabor. Das Schlaflabor im St. Josef-Hospital in Horst verfügt nach einer Erweiterung jetzt über acht klimatisierte und schallgeschützte Einzelzimmer und ist zertifiziert nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin.

Im Jahr werden zur Zeit etwa 450 Patienten für jeweils drei Tage (zwei Nächte) stationär aufgenommen und während des Schlafes beobachtet. Mit Hilfe der Polysomnografie gehen die Ärzte den Schlafstörungen auf den Grund. In vielen Fällen leiden die Patienten unter einer ernst zu nehmenden Erkrankung, der obstruktiven Schlafapnoe. Diese kann unbehandelt lebensbedrohliche Folgen haben: arterielle Hypertonie, Vorhofflimmern, Schlaganfall, koronare Herzerkrankung und Herzinfarkt sind häufige Folgeerkrankungen.

Es gibt Faktoren, die eine Schlafapnoe begünstigen, insbesondere Übergewicht, Tabakgenuss, abendlicher Alkoholkonsum und die regelmäßige Einnahme von Schlaftabletten. Männer sind häufiger betroffen als Frauen; ein Phänomen, das sich mit Eintritt in die Wechseljahre relativiert. Auch das Alter spielt eine Rolle, die Schlafapnoe tritt verstärkt in höherem Lebensalter auf.

Nicht heilbar, aber therapierbar

Die nasale Überdrucktherapie ist das Mittel der Wahl in der Therapie der Schlafapnoe: Die behandelnden Ärzte verordnen eine spezielle Schlafmaske zusammen mit einem entsprechenden Therapiegerät (n-CPAP). Mit Hilfe der Maske wird die schlaffe Rachenmuskulatur im Schlaf offen gehalten. Voraussetzung für diese wirksame Therapie, die bei den Betroffenen zu einer spürbaren Verbesserung ihres Befindens beiträgt, ist natürlich die Akzeptanz und Disziplin: Das Gerät ist „unbestechlich“ und zeichnet die Funktionen jede Nacht zuverlässig auf. Wichtig: Schlafapnoe ist nicht heilbar, aber therapierbar. „Patienten, die die Therapie durchhalten, tun ihrer Gesundheit etwas Gutes und leben länger“, so Oberarzt Dr. Ulrich Peters.