Neben der obligatorischen Grabkerze war es vor allem der Regenschirm, der zu Allerheiligen am Samstag zur Grundausstattung auf dem Hauptfriedhof gehörte.
Doch trotz permanenten Nieselregens und wenig einladenden Temperaturen pilgerten den gesamten Tag über hunderte Menschen meist in Familienstärke in Richtung Hauptfriedhof. Vorbildlich dabei: Nicht wenige Kinder trugen bei dunklem Herbstwetter reflektierende Signalwesten.
Während der bis in die Abendstunden anhaltenden Besucherströme zeigte das Halteverbot auf den Grünstreifen entlang der Ortbeckstaße nicht immer Wirkung. Während etliche Gläubige die offiziellen Parkplätze etwa an der Trauerhalle nutzten oder entlang der Immermann- und Hermann-Löns-Straße parkten, gab es auch einige, die die Halteverbotsschilder schlichtweg ignorierten. Besonders im Bereich des Osteingangs des Friedhofs waren den Tag über wild abgestellte Autos zwischen den Bäumen der Allee zu sehen. Und dann war da noch der Kraftfahrer, er einfach eines der mobilen Halteverbotsschilder um- und in Richtung Gebüsch drehte, bevor er sein Vehikel auf den Grünstreifen stellte. Getreu der Devise: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Sowohl in Sachen Parkplatzsuche als auch in Bezug auf das Wetter hatten die rund 40 Teilnehmer des Friedhofsrundgangs am Samstagmorgen wenig Probleme. Der Verein für Orts- und Heimatkunde hatte zur Erkundung historischer Städten auf dem Hauptfriedhof geladen. Dabei erfuhren die Teilnehmer von Konrad Herz nicht nur Interessantes über die Geschichte des Grabfeldes.
Dazu gab es auch einige Anekdoten, die für die meisten Besucher neu gewesen sein dürften. Oder hätten Sie gewusst, dass die beiden großen Kreuze auf den Dächern des Haupteingangs in den 60er Jahren von einem wenig gläubigen Amtsleiter in einer Nacht- und Nebel-Aktion demontiert und von seinem Nachfolger ebenso geräuschlos wieder installiert wurden?!