Am Dienstagabend wurde im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung der neue Bebauungsplan für das Gelände des heutigen Amtsgerichtes vorgestellt. Hier soll eine Erweiterung des „Wohnparks Am Goldberg“ entstehen. Den Anwohnern gefällt das nicht.
Gut besucht war die Bürgerinformationsveranstaltung zum Bebauungsplanverfahren für das Gelände des Amtsgerichtes am Dienstag im Rathaus Buer. Zahlreiche Anwohner vom Goldberg waren gekommen, um ihre Sorgen zum Ausdruck zu bringen. Zunächst aber wurde das Vorhaben vorgestellt.
„Nachdem die Entscheidung verbindlich gefallen war, das Amtsgericht in den Stadtsüden umzusiedeln, war es Ziel der Stadt, möglichst nahtlos eine Nachfolgenutzung sicher zu stellen“, führte Frank Lamfried vom Referat Stadtplanung ins Thema ein. Das eigentliche stadtplanerische Vorhaben stellte dann Thomas Briar, ebenfalls vom Referat Stadtplanung, vor. Das frei werdende Areal an der Goldbergstraße wird komplett neu geplant. Hier soll ein Wohnquartier entstehen, architektonisch angelehnt an das bestehende Quartier am Goldberg.
Begrünte Dächer und eine Tiefgarage
Dies wird aus vier quadratischen und drei L-förmigen Baukörpern bestehen, die drei- bis fünfgeschossig sein werden. Teile der Dächer sollen begrünt werden. Besonderen Komfort biete eine Tiefgarage, die unter dem Zentrum des Areals 73 „unsichtbare“ Stellplätze erschließt - 1,5 Parkplätze pro Wohneinheit. Das macht deutlich, hier soll der Mittelstand angesprochen werden.
Das neue Wohnquartier soll optisch ansprechend sein, viele Grünflächen bieten. Für die Anwohner ist ein privater grüner Innenhof geplant, die durch eine öffentliche Grünfläche ergänzt wird.
Anwohner fürchten um ihre Wohnqualität
So schön das alles klingt, die Anwohner brachten in der folgenden Diskussion ihre Bedenken an. Denn wer an der Straße „Am Goldberg“ eines der Häuser der Nummer 16 bis 30 bewohnt, genießt heute beim Blick aus dem Garten die Aussicht auf den kleinen Grünstreifen nördlich des Amtsgerichtes. Und der soll, laut Bebauungsplan, einer Ringstraße um das Wohnquartier zum Opfer fallen. An dieser liegen dann drei der geplanten Neubauten, die eventuell fünfgeschossig werden.
„Das finde ich schon extrem. Für mich ist die Bebauung sehr dicht“, meldete sich ein Anwohner zu Wort. „Die fünfgeschossige Bebauung ist zuviel“, meinte auch ein anderer. „Die Verschattung ist extremer, als sie es zugeben“, sorgte sich ein dritter um die Sonnenstunden in seinem Garten. „Da wachsen keine Blumen mehr.“ Eine weitere Reaktion: „Unsere Wohnqualität ist nach 18 Jahren des grünen Wohnens total kaputt.“ Zumal man ja auch noch den Verkehr auf der Ringstraße zu spüren bekomme.
Mit wenig Verkehr ist zu rechnen
An dieser und anderen Stellen beschwichtigte die Architektin Monika Güldenberg: „Die Straße ist als Fußweg zu sehen. Da fahren vielleicht fünf Autos am Tag und einmal in der Woche die Müllabfuhr.“ Bezirksbürgermeister Klasmann versuchte auch, die Anwohner zu beruhigen und versicherte: „Ihre Sorgen werden ernst genommen.“