Gelsenkirchen-Scholven. Die Tage der Kindertagesstätte Arche Noah neben der Adventskirche in Scholven sind gezählt. Die Einrichtung soll durch einen größeren Neubau ersetzt, der Betrieb durch GeKiTa übernommen werden.

Auch wenn noch nicht feststeht, welche evangelischen Kindergärten von der Schrumpfkur des Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid betroffen sein werden: Dass die Tage der Scholvener Einrichtung Arche Noah an der Adventskirche gezählt sind, ist ein offenes Geheimnis.

Schon länger erhält sie vom Landesjugendamt nur befristete Betriebsgenehmigungen, weil sie den Vorgaben des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) nicht genügt. Nun tritt die Trinitatis-Kirchengemeinde die Flucht nach vorn an: Sie plant, nebenan auf dem Grundstück des Gemeindehauses einen größeren, viergruppigen Kindergarten zu bauen – der dann von der Stadttochter GeKita betrieben werden soll.

„Wir haben der Stadt einen entsprechenden Vorschlag gemacht und hoffen, in den nächsten Wochen eine Antwort zu bekommen“, bestätigt Pfarrer und Presbyteriumsvorsitzender Klaus Venjakob die Pläne, die auch Wohnungen über dem Kindergarten vorsehen.

Bauherr und Vermieter

„Dass sich der Kirchenkreis aus finanziellen Gründen aus der Trägerschaft zurückzieht, ist schmerzlich. Aber wir wollen den Kontakt zu den Familien nicht aufgeben“, begründet er die Initiative, als Bauherr und Vermieter aufzutreten und zugleich religionspädagogische Angebote zu machen.

Ähnliche Kooperationen seien in der Vergangenheit erfolgreich verlaufen, ergänzt Pfarrer Matthias Siebold.

Mindestens bis Mitte des kommenden Jahres werde sich für die 30 Kinder, Eltern und Mitarbeiter der zweigruppigen Einrichtung nichts ändern, so Pfarrer Siebold. Allerdings: Die Zeit drängt, weil der Kindertagesstätte Schlafräume, ein Turn- und ein Büroraum fehlten sowie die Küche viel zu klein sei, betont Christiane Wegers als Geschäftsführerin des Trägers, der Kindergartengemeinschaft des Kirchenkreises. „Uns droht der Entzug der Betriebserlaubnis.“

Nach ihren Angaben läuft bereits ein Architektenwettbewerb – Ende offen. Denn die Stadt will zunächst die Unterlagen prüfen und einen möglichen Betriebsübergang im Verwaltungsvorstand beraten, so Stadt-Sprecher Martin Schulmann.