Zwölf Ehrenamtliche haben sich zum Sterbebegleiter ausbilden lassen. Sie wollen sich 2009 im „Emmaus Hospiz St. Hedwig Resse” einbringen. Die Suche nach Ehrenamtlichen geht für den Förderverein weiter

Wer heute das „Emmaus Hospiz St. Hedwig Resse” an der Ahornstraße in Resse besichtigen will, der muss sich mit der Entwurfsplanung und mit einem Hinweisschild begnügen. Die wesentlichen Veränderungen, die spielen sich derzeit in den Köpfen ab. Wenn Ehrenamtliche vorbereitet werden, Sterbende zu begleiten. Wenn Menschen für sich entscheiden, dass sie einen Teil ihrer Freizeit Todkranken widmen wollen. Zwölf Ehrenamtliche haben nun einen Ausbildungskurs für Sterbebegleiter abgeschlossen. Ein knappes halbes Jahr bevor das Resser Hospiz in Betrieb gehen soll.

„Das ist ein schöner Anfang”, sagt Pater Christian Böckmann (OSM). Böckmann kümmert sich gemeinsam mit der pensionierten Lehrerin Irmhild von Fürstenberg um den Förderverein. Rund zehn Prozent der Kosten, zwischen 70 000 und 100 000 Euro müssen pro Jahr durch Spenden gedeckt werden. „Eigentlich eine wahnsinnige Geschichte”, sagt Pater Christian. Und so trommelt der Förderverein für Spenden.

Aber die Initiatoren müssen nicht nur an der finanziellen Rücklage arbeiten. Sondern auch tatkräftige Unterstützer gewinnen. Denn ohne ehrenamtliches Engagement wird dieses Hospiz mit seinen zehn Betten nicht den alltäglichen Anforderungen gewachsen sein. Aufgaben im direkten Kontakt mit den Patienten aber auch im erweiterten Umfeld rund um das Hospiz gilt es zu verteilen. „Nicht jeder ist in der Lage, mit Sterbenden umzugehen”, sagt von Fürstenberg. Da muss aber auch die Organisation von Benefizveranstaltungen übernommen werden. Da gilt es Vorträge über die Arbeit des Hospizes zu halten, Infostände vorzubereiten. Von Fürstenberg: „Jeder kann sich mit seinen Fähigkeiten bei uns einbringen.”

Wer Sterbende begleiten will, durchläuft eine längere Vorbereitungszeit, setzt sich dabei aktiv mit dem Thema Sterben, Tod und Trauer auseinander. 15 Abende haben sich zwölf Ehrenamtliche jeweils drei Stunden mit diesen Themen beschäftigt. Und sind nun vom Gelsenkirchener Hospiz-Verein als ausgebildet entlassen worden. Der Vorsitzende, Pfarrer Henning Disselhoff: „Wir werden sicherlich ab Februar 2009 auch noch einen Kurs anbieten.”

Damit noch mehr Menschen in Fürsorge bereit stehen, ohne auf lebensverlängernde Maßnahmen zu zielen, wie es auch im Leitbild des Hospizes heißt. Ein aktuelles Thema in dieser Zeit, in der sich der Hamburger Ex-Justizsenator Roger Kusch vehement für aktive Sterbehilfe stark macht. „Das verbindet uns alle, die wir hier uns engagieren”, sagt Pater Christian resolut. „Sterbehilfe schließen wir auf jeden Fall alle aus.” Lindernde Hilfe wollen sie anbieten, wollen, dass Sterben nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt wird. Deswegen hoffen die Organisatoren auf weitere Unterstützung.

Helfen und Spenden

Träger des Hospizes ist die Gesellschaft Emmaus-Hospiz St. Hedwig Resse gGmbH mit elf Gesellschaftern, darunter die Kath. Kliniken Emscher-Lippe GmbH oder die Qualitätsgemeinschaft Praxisnetz Gelsenkirchen und das Caritas-Trägerwerk im Bistum Essen. Wer sich ehrenamtlich engagieren will, kann sich bei Irmhild von Fürstenberg unter 783478 melden. Spenden können unter dem Stichwort Emmaus-Hospiz bei der Bank im Bistum Essen, BLZ 36060295, Konto-Nr. 10915015 eingezahlt werden.