Gelsenkirchen-Horst. Pokuju nennt sich der erst kürzlich gegründete Verein mit Sitz in Horst, der sich zum Ziel gesetzt hat, politisch-kulturelle Arbeit für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene anzubieten. Dabei will der Verein ganz bewusst auch neue Wege beschreiten.
Kopf auf, Wissen rein, Kopf zu: Wenn die Vermittlung von politisch spannenden und gesellschaftlich wichtigen Themen so einfach wäre, erst recht bei einem Publikum, das zunehmend als konsumgeil und meinungsarm beschrieben wird. Politisch-kulturelle Jugendarbeit hat sich der erst kürzlich gegründete Verein Pokuju auf die Fahnen geschrieben, der seinen Sitz in Horst hat, mit seinen Angeboten und Aktionen aber revierweit aktiv ist.
Knapp zehn Leute haben sich zu Pokuju zusammengefunden, darunter der Sozialwissenschaftler Daniel Möcklinghoff und der freie Künstler Malte Brandau. Sie wollen mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Gespräch kommen und deren Neugier auf Meinungsfreiheit wecken, gerne auch abseits von Schulen und Jugendzentren. „Wir schreiben mit den Jugendlichen Rapsongs, machen mit ihnen Musik, bieten Graffiti-Workshops an“, umreißt Brandau einen Teil des Spektrums. Oder es gibt „90 Minuten Unwahrheiten“, einen Mischung aus Spiel, Performance und Diskussion an Schulen über Informationen, über Bewertung von Informationen, über unterschiedliche Sichtweisen und persönliche Meinungen, die selten allgemeingültig, manchmal unbequem, oft genug auch manipulierbar sein können.
„In Gesprächen mit Freunden und Kollegen haben wir oft genug festgestellt, dass es notwendig ist, Dinge weiter zu denken, dass man auch mal verrückt denken muss“, sagt Daniel Möcklinghoff, der Bildungsreferent ist und beim SPD-nahen Aktuellen Forum NRW, einem Träger der politischen Erwachsenenbildung, in Bulmke arbeitet. Vor diesem Hintergrund wendet sich Pokuju mit seinen Angeboten auch an Multiplikatoren, also an Erzieherinnen, an Lehrer, Pädagogen und Sozialarbeiter, um sie für neue Formen der Kinder- und Jugendarbeit zu gewinnen.
Mit einem Abend der politischen Literatur macht Pojuku am Dienstag, 28. April, auf sich aufmerksam. Ab 20.30 Uhr dreht sich im Musikbunker an der Steinmetzstraße 14 in Buer alles um das Thema Freiheiten. Jeder, der kommt, kann Literatur mitbringen, daraus fünf Minuten lesen und anschließend gemeinsam darüber diskutieren; Anmeldung: info@pokuju.de, weitere Informationen: www..pokuju.de