AUF-Frau Ingrid Mayer-Lettmann glaubt nicht, dass der Rauch für die Anwohner ungefährlich ist. BP bedauert die Beeinträchtigungen der Nachbarschaft, ausgelöst durch die Geräuschentwicklung und den Lichtschein bei Fackelaktivitäten sehr

Der lichterloh erstrahlte Himmel über der Chemieanlage von BP und Sabic in Scholven beunruhigte Ingrid Mayer-Lettmann Ende Januar. „Zusätzlich brannte eine andere Fackel im südlichen Teil der Anlage mal schwächer mal stärker bis in die Nacht“, sagt die AUF-Frau. Am Abend zuvor um kurz vor 22 Uhr habe sie mindestens insgesamt vier Fackeln in der Scholvener Anlage beobachten. „Und so geht das jetzt schon seit Ende Dezember“, sagt sie.

Mayer-Lettmann zweifelt die Aussagen von BP an, dass der aufsteigende graue Rauch für die Anwohner ungefährlich sei, „denn angeblich werden die Fackelgase vollständig verbrannt“.

Gefahrenstoffe und Feinstäube

Doch grauer Rauch und orangefarbene lodernde Flammen seien Ausdruck davon, dass dabei Gefahrenstoffe und Feinstäube entstehen, die sowohl in der Nachbarschaft als auch bis in abgelegene Gebiete – je nach Windrichtung – verteilt würden.

Nach Recherchen der BP kam es am 26. und 27. Januar bei der SABIC zum Ausfall einer Abgasverbrennungsanlage. „Automatisch wurde dabei die sichere Umleitung des überschüssigen Gases auf die Fackel aktiviert, wodurch es zu Fackelaktivitäten kam“, erläutert BP-Sprecherin Stefanie Hansen.

BP bedauert Beeinträchtigungen

Im südlichen Bereich der BP habe es Ende Januar keine Unregelmäßigkeiten im Betrieb gegeben. Lediglich im Norden des Raffineriegeländes wurden die Fackeln an der Olefin 3 Anlage punktuell genutzt.

Grundsätzlich bedauert BP Beeinträchtigungen der Nachbarschaft, ausgelöst durch die Geräuschentwicklung und den Lichtschein bei Fackelaktivitäten sehr und bemühe sich, diese auf ein Minimum zu reduzieren. „Fackeln sind aber wichtige Sicherheitseinrichtungen von Raffinerie- und Petrochemieanlagen, deren Einsatz nicht gänzlich vermieden werden kann. Die Fackeln entsprechen dem aktuellen Stand der Technik und sind Teil der Betriebsgenehmigung des Standortes. Sie erfüllen die gesetzlichen Vorschriften, die in der TA Luft (technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft) geregelt sind“, so Hansen.