Gelsenkirchen-Erle. Seniorengerecht und barrierefrei: Das Interesse an Wohnungen mit diesen zeitgemäßen Ausstattungsmerkmalen ist nach wie vor ungebrochen. 48 neue Seniorenwohnungen will die GGW in Nachbarschaft zum Seniorenzentrum Haunerfeld bauen.

Seniorengerecht und barrierefrei: Das Interesse an Wohnungen mit diesen zeitgemäßen Ausstattungsmerkmalen ist nach wie vor ungebrochen. Harald Förster, Geschäftsführer der Gelsenkirchener Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GGW): „Wenn ein neues Wohnprojekt an den Start geht, ist die Nachfrage dreifach überzeichnet.“ Sprich: Auf eine Wohnung kommen drei Bewerber.

In Middelich soll voraussichtlich Mitte des Jahres mit dem Bau von 48 barrierefreien Seniorenwohnungen begonnen und bis Ende 2016 fertig gestellt werden. Entsprechende Pläne stellte der GGW-Chef gestern Nachmittag der Bezirksvertretung Ost vor. Zwischen 50 und 62 Quadratmeter groß, wird ein knappes Drittel auch rollstuhlgerecht ausgebaut. Bei der Hälfte der 48 Wohnungen wird wegen der öffentlichen Förderung die Kaltmiete unter fünf Euro pro Quadratmeter liegen, für frei finanzierte Wohnungen legt die GGW eine Miete zwischen 8,50 und 8,70 Euro pro Quadratmeter zu Grunde.

Vier Geschosse und Tiefgarage

Der viergeschossige Riegel erhält zudem eine Tiefgarage und wird baulich und in der Gestaltung an den „Schuhkarton“, das benachbarte Wohn- und Pflegeheim, angedockt. Deshalb gibt Förster selbstkritisch zu: „Über die Architektur kann man sich streiten.“

Für die Stadttochter GGW steht dabei vor allem aber die Zweckmäßigkeit im Vordergrund. Förster: „Älter werdende Menschen wollen möglichst lange und selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden leben - und das nach Möglichkeit in ihrem vertrauten Stadtteil.“ Durch die Verbindung zum benachbarten Wohn- und Pflegeheim bestehe die Möglichkeit, die dort angebotene Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Das Projekt an der Haunerfeldstraße ist Teil eines ehrgeizigen GGW-Ziels. Förster: „Wir haben uns vorgenommen, in jedem Jahr ein Seniorenwohnprojekt in Betrieb zu nehmen.“ An der Goldbergstraße in Buer und an der Dillbrinkstraße in Hassel wurden in jüngster Vergangenheit Seniorenwohnungen bezogen, an der Schulstraße in Erle befinden sie sich in Bau, neben dem Schloss Horst steht der nächste Bauabschnitt vor dem Beginn. „Wir wollen bis 2010 mindestens 20 Prozent unseres Wohnungsbestandes seniorengerecht ausgebaut haben“, so Förster.

Handlungsspielraum

Mit diesem Wunsch steht die GGW so ziemlich allein auf dem Wohnungsmarkt. „Ob Deutsche Annington, Gagfah oder LEG: Andere Unternehmen errichten keine seniorengerechten Neubauwohnungen.“ Handlungsspielraum erhalte die GGW dadurch, dass die Stadt auf eine Gewinnausschüttung verzichte.