Essen-Frillendorf. . An der zweiten Auflage der Aktion „Hafendampf“ des Essener Jugendamts beteiligten sich Graffiti-Künstler aus ganz Deutschland und sogar Australien. Ihr Ziel: Graffiti-Freiflächen gemeinsam künstlerisch gestalten – und „Schmierern“ keine Chance geben.

Der Geruch von Farbe liegt in der Luft. Dutzende Männer und Frauen stehen, sitzen, hocken vor den Wänden der Unterführung am Frillendorfer Platz. Um sie herum verstreut liegen gefühlt hunderte Spraydosen, deren Inhalt sie Stück für Stück auf die Wände auftragen.

Hinter dieser Aktion mit dem Namen „Hafendampf“ steckt das Essener Jugendamt. Projektkoordinator Gerd Dubiel erklärt: „Den ,Hafendampf‘ gab es schon im vergangenen Jahr. Ziel ist es, Graffiti-Freiflächen gemeinschaftlich zu verschönern.“ Die Beteiligung ist groß: „An unseren beiden Standorten in Essen, in der Innenstadt und hier in Frillendorf, haben wir insgesamt mehr als 100 Teilnehmer.“ Zu der Aktion wurden auch bundesweit und international bekannte Sprayer eingeladen. Dubiel: „Wir freuen uns, neben einigen Lokalmatadoren auch viele Gäste aus dem Ausland begrüßen zu dürfen.“

Szene sucht geeignete Flächen

Alle Altersgruppen sind am Freitag, Samstag und Sonntag vertreten, wie Mitorganisator und Sprayer David Hufschmidt weiß. „Außerdem gibt es noch einen Workshop für Kinder und Jugendliche, sodass auch sie mitsprayen können.“ Die Aktion, die im Rahmen von „Nachtfrequenz 14 - Die lange Nacht der Jugendkultur“ organisiert wurde, wird hauptsächlich finanziert durch Fördermittel und Sponsoren.

Hinweise für mögliche geeignete Flächen stammen direkt aus der Graffiti-Szene: „Viele Sprayer beteiligen sich intensiv an der Suche nach neuen Freiflächen“, berichtet Gerd Dubiel. „Wenn der Eigentümer damit einverstanden ist, dass wir die Stelle als Freifläche deklarieren, bitten wir meistens noch die Bezirksvertretung um die Genehmigung zur Nutzung als Graffiti-Fläche.“ Schließlich soll alles mit rechten Dingen zugehen. Von illegalen Sprühaktionen, die immer wieder für Ärger in der Stadt sorgen, distanziert sich Dubiel klar: „Wer so etwas macht, kommt hier nicht hin“, sagt er. Die Aktion hat auch den Vorteil, dass die kunstvoll gestalteten Flächen meist nicht mehr wild beschmiert werden.

Bunter Hafendampf

Impressionen von der Aktion
Impressionen von der Aktion "Hafendampf". © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Impressionen von der Aktion
Impressionen von der Aktion "Hafendampf". © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Impressionen von der Aktion
Impressionen von der Aktion "Hafendampf".l © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Impressionen von der Aktion
Impressionen von der Aktion "Hafendampf". © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Impressionen von der Aktion
Impressionen von der Aktion "Hafendampf". © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Impressionen von der Aktion
Impressionen von der Aktion "Hafendampf". © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Impressionen von der Aktion
Impressionen von der Aktion "Hafendampf". © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Impressionen von der Aktion
Impressionen von der Aktion "Hafendampf". © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Impressionen von der Aktion
Impressionen von der Aktion "Hafendampf". © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
Impressionen von der Aktion
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Impressionen von der Aktion
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Impressionen von der Aktion
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Impressionen von der Aktion
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Impressionen von der Aktion "Hafendampf". © Knut Vahlensieck / WAZ Fotopool
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Elf Meter langes Motiv

Für die Sprayer sind so große Freiflächen ein Traum, wie der Graffitikünstler Theo aus Lüdenscheid weiß. Sein Motiv ist ganze elf Meter lang und gut vier Meter hoch. In die Graffitiszene sei er „durch Freunde reingerutscht“, berichtet der 32-Jährige.

Die Stimmung an den Wänden ist ausgelassen. Viele kennen sich untereinander, es wird viel gelacht. Eine holländische Graffiti-Crew hat sogar einen Grill mitgebracht.

Die weiteste Anreise zum „Hafendampf“ hatten sicherlich Piano und Kristie aus Australien. Auf ihrem Deutschlandtrip machten sie auch Halt in Essen, um bei der Graffiti-Aktion dabei zu sein. Die beiden sind besonders fasziniert von der „Gruppendynamik der Sprayer, so etwas gibt es in Australien nicht.“ Deutschland sei ihr absolutes Lieblingsland, berichten die beiden. Und das ist jetzt um einige schicke Graffitiwände reicher.