Essen. . Die „Schnippeldisko“ der Slow Food Youth in Essen machte auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam. Besucher schnitten dabei gemeinschaftlich zu Musik Gemüse, dass sonst weggeworfen worden wäre.

Die Viehofer Straße am Samstag: An mehreren Tischchen sitzen etwa 50 Leute mit kleinen Messern und schnippeln krumme Gurken, Paprika mit Druckstellen und anderes Gemüse, das so nicht im Supermarkt landen würde. Ein DJ spielt Musik dazu. Was sich erst einmal verrückt anhört, ist der neueste Trend der „Slow Food“-Bewegung.

Neben einer gesünderen Ernährung hat sich „Slow Food“ die sinnvollere Verwertung von Gemüse mit, sagen wir, kleinen Schönheitsfehlern auf die Fahne geschrieben. Hinter der Schnippelei vom Samstag steckt indes die „Slow Food Youth Essen“, deren erstes Projekt eben diese „Schnippeldisko“ ist.

Die Mitglieder sind größtenteils – das Wortspiel sei erlaubt – junges Gemüse. Sie verstehen sich als „Anwälte“ der ungeliebten und diskriminierten zweibeinigen Möhren und krummen Gurken und fordern: „Jedes Gemüse hat ein Recht, geschnippelt zu werden!“ Ein Konzept, das ankommt – auch in Essen. „Mich ärgert es, dass Lebensmittel fahrlässig weggeworfen werden, obwohl sie essbar sind“, sagt Marcus Landprecht, der mitgeschnippelt hat. Die „Schnippeldisko“ sei eine gute Gelegenheit, auf die Verschwendung von Nahrungsmitteln ohne den üblichen Zeigefinger aufmerksam zu machen. Aus dem geschnittenen Gemüse wurde am Ende eine Suppe gekocht. In Anbetracht des herbstlichen Wetters eine gute Idee.