Essen. . Warum Essen in dieser Woche in der Landeshauptstadt eine gute Figur machte - und im Grend pünktlich zum Liebes-Kommerzwahnsinn, dem Valentinstag, ruhige Töne angeschlagen wurden, erklären wir im Stadtgespräch.
Diese Woche im Düsseldorfer Landtag auf dem Speiseplan: Diätenerhöhung und Metzgerpraline. In beiden Fällen hat die Stadt Essen eine ziemlich gute Figur gemacht.
FDP-Landtagsabgeordenter Ralf Witzel bevorzugt den schlanken Fuß: Als einer von wenigen stimmte er gegen die Diäten-Erhöhung um monatlich 500 Euro. Mit Erhalt des ersten Rentenbescheids, also in etwa 25 Jahren, will er seine Mehreinnahmen spenden. Ein Vierteljahrhundert, in dem noch viel Wasser die Ruhr herunterfließt...
Sein Händchen fürs richtige Maß bewies auch der Werdener Metzger Uwe Zanthoff, der sich an gleicher Stelle ziemlich spendabel zeigte. Anlässlich einer Ausstellung des Technologie-Transfer-Rings Handwerk NRW war er in den nordrhein-westfälischen Landtag eingeladen worden, um dort seine Metzgerpraline zu präsentieren. Die mit bitterer Schokolade veredelten runden Salami-Köstlichkeiten brachten Zanthoff im vergangenen Jahr den Innovationspreis des NRW-Fleischerhandwerks ein. „Vor allem dem Wirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger hat es sehr gemundet. Der hat ziemlich zugeschlagen“, freute sich Zanthoff. Mittlerweile verschickt der findige Fleischermeister der Metzgerei Mirbach seine Pralinen sogar bis nach Dublin. Auch im NRW-Duell des WDR mit Bernd Stelter war die Essener Praline vor Kurzem in aller Munde. Nun tritt die Fleischkugel also auch in Düsseldorf ihren Siegeszug an. Ist ja auch äußerst praktisch, wenn man sich innerhalb einer Woche neben den Taschen auch den Bauch vollschlagen kann.
Linski und Leoneim Steeler Grend
In der frisch eröffneten Grend-Kneipe hingegen ging es am Donnerstagabend um das, was wirklich zählt. Kurz vorm Liebes-Kommerzwahnsinn, dem Valentinstag, präsentierte das Duo Linski & Leone seine Lieblings-Liebes-Lieder. Von lange nicht gehörten Klassikern wie „Der Mond ist aufgegangen“ bis hin zur AC/DC-Hymne „Hells Bells“ mischten Lars Kulinski und Florian Streier unterschiedlichste Genres wild durcheinander, ohne dabei ihre ruhige Linie zu verlieren.
Florian Streier, auch bekannt aus der Band Familie Staub, steppte, klampfte, klopfte, sang auf deutsch, italienisch, spanisch und schließlich im Duett mit Norbert Bethschneider. Der als „Grend Pa“ bezeichnete Gastronom, der die Kneipe im Grend vergangene Woche übernahm, will gemeinsam mit Veranstalter Markus Meier die Donnerstagskonzerte etablieren. Mit freiem Eintritt und Essener Bands will das Steeler Kulturzentrum so an Strahlkraft über den Stadtteil hinaus hinzugewinnen. Der Auftakt klang vielversprechend. Bleibt nur zu hoffen, dass die Resonanz noch ein bisschen besser wird. In der kommenden Woche schauen die zugkräftigen „78 Twins“ mit etwas rockigeren Klängen vorbei.