Essen. .

Wie ein Wohnzimmer voller Instrumente wirkt die d.bar in Holsterhausen. Man trifft sich in der Kahrstraße, um gemeinsam Musik zu machen - in intimer Atmosphäre. Längst hat sich um die Kneipe ein Netzwerk aus kreativen Köpfen gebildet.

Ein schwarzes Piano durchbricht die Kühlschranktür und bleibt stecken. Neben dem Instrument sind die Zeiger einer Uhr angebracht, aber die bewegen sich schon lange nicht mehr. Trotzdem hängt das Kunstwerk noch in der d.bar an der Wand, denn Zeit spielt in der gemütlichen Atmosphäre keine Rolle. Es ist die kreative Kraft, aus der die kleine Kneipe ihre Lebendigkeit zieht. Musik ist dabei ein wichtiger Bestandteil.

Jeden Dienstag findet in der d.bar eine Jam Session statt. Keyboard, Gitarre, ein Saxophon und Bongos stehen den Gästen zum Musizieren zur Verfügung. Die Leute, die regelmäßig hierhin kommen und gemeinsam improvisieren, kennen sich schon. „Viele Gäste sind Freunde und Stammgäste: Es ist ein sehr familiäres Ambiente“, sagt der Besitzer Oliver Sidiropoulos. Bevor er die d.bar übernommen hat, war er selbst häufig Gast. Als der vorherige Besitzer seinem Stammkunden Sidiropoulos erzählte, dass er die Kneipe verkaufen wolle, bot sich der gelernte Restaurantfachmann als Käufer an. Bereut hat Sidiropoulos die Entscheidung nicht.

Netzwerk aus kreativen Köpfen

Im Laufe der Zeit hat sich um die Kneipe ein Netzwerk aus kreativen Köpfen gebildet. Einmal im Monat besucht eine Band die d.bar und spielt live. Mal gibt es Rock, dann Hip-Hop, oder Soul und Funk. Das Motto bleibt jedoch immer gleich: „Strictly good music“, grundsätzlich gute Musik. Das Bild von Ray Charles vereinnahmt eine ganze Wand und zeigt, woran sich das Niveau orientiert. Der Besitzer Sidiropoulos ist selbst Musiker und der ehemalige Sänger der Essener Rock-Band Superfly 69. Die Combo war mit Bands wie den H-Blockx und Guano Apes auf Europatour. „Wäre ich jetzt nicht Besitzer einer Bar, wäre ich vielleicht Rockstar“, sagt Sidiropoulos lachend.

Für seine Bar hat Sidiropoulos eine Leitlinie: „Immer in Bewegung bleiben und Neues ausprobieren.“ Deswegen gibt es seit kurzem sonn- und montags besondere Gerichte. Essen konnte man zwar schon vorher in der d.bar, aber für die „Diner Days“ holt sich Sidiropoulos extra einen befreundeten Spitzenkoch in die Bar, der den Gästen jede Woche ein anderes Menü zusammenstellt. Musik und Essen gehören eben zusammen.

Eintritt zahlt man nie

Es sind die kleinen Details, die den Charme der d.bar ausmachen. Die Speisekarten sind wie Schallplatten gestaltet und die Lampen an den Wänden zeigen Klaviertastaturen. Musik ist das bestimmende Element, trotzdem ist die d.bar kein ausschließlicher Treff für Musiker. Hier ist Platz für alle Musikliebhaber und auch bei Konzerten gilt: Eintritt zahlt man in der d.bar nie. „Es ist wie ein Wohnzimmer. Gemütlich und man kann kommen und gehen, wie man möchte“, lädt Sidiropoulos ein.