Essen. .

Musiker Thomas Herder organisiert auf dem Kennedyplatz am 14. August die „Essener Talent-Show“ vor allem für lokale Gruppen. Als Zugpferd tritt Ex-DSDS-Kandidar Helmut Orosz auf.

Nein, auch im Jahr der Kulturhauptstadt genießt Essen nun wirklich nicht den Ruf, eine besondere Förderin von Nachwuchsbands oder gar einer lokalen Musik-Szene zu sein. Die Absage einer eigenen Bühne für örtliche Rock- und Pop- Talente beim vergangenen „Essen.Original“ hat dies bestätigt. Doch eben dort, wo diesen Talenten beim Stadtfestival noch der Sprung ans Mikrofon verwehrt blieb, sollen sie nun ihr Können zeigen dürfen. Auf dem Kennedyplatz soll am 14. August von 13 bis 24 Uhr bei freiem Eintritt die „Essener Talent-Show“ über die zehn Meter große Bühne gehen.

Im offiziellen Kulturhauptstadt-Programm taucht diese Idee nicht auf. Und der, der sie hatte, macht auch aus seinen Marketing-Absichten keinen Hehl. „Die Bands sollen eine Plattform erhalten, um mal vor großem Publikum spielen zu können. Daneben wollen wir uns natürlich auch promoten“, erklärt Thomas Herder, der in der Innenstadt ein Tonstudio nebst Musikschule und Castingagentur betreibt (Das Bild zeigt ihn gemeinsam mit Frank Gosdzik).

„Es sollte schon etwas mit Rock und Pop zu tun haben“

„Langfristiges wirtschaftliches Engagement“ nennt Herder sein privates Risiko, an dessen Ende „möglichst eine schwarze Null“ stehen soll. Sponsoren sind mit im Boot, aber Ausgaben für Bühne, Technik, Versicherung, Platzmiete oder Endreinigung trägt er erst einmal selbst. Im Erfolgsfall plant der Organisator, mit seiner Talent-Show „vielleicht auch in anderen Städten“ vorstellig zu werden.

In seinen Räumen werden derzeit Bewerbungs-Demos angehört und auch Interessenten zum Vorspielen eingeladen. „Zwölf Bands oder Solo-Künstler haben sich schon angemeldet“, so der Profi-Musiker, der am Veranstaltungstag auch mit eigener Formation auftreten möchte. „Doch noch sind wir auf der Suche“, startet Herder einen Aufruf an Musiker „ganz egal welchen Alters“. Ein wenig vorgegeben sind nur die Stil-Richtungen. „Es sollte schon etwas mit Rock und Pop zu tun haben.“

Da der Kennedyplatz aber mit weitgehend unbekannten Musikern wohl nur schwer zu füllen sein wird, will Herder mit Helmut Orosz, dem geschassten Finalisten der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) dem Publikum „ein echtes Zugpferd“ präsentieren. Angst vor dessen Negativ-Image hat Herder nicht: „Er ist nun wirklich nicht der einzige in der Musik-Branche, der mit Drogen in Verbindung gebracht wurde. Dafür aber ein Vollblut-Musiker“.