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Was Los Angeles mit den Oscars bietet, kann Rüttenscheid schon lange. Das muss sich Dirk Grünstäudl gedacht haben, als er mit „Rü-diger“ den wohl ersten Publikumspreis der Gastronomie ins Leben rief. Bis Ende Februar kann jeder für seine Lieblingskneipe abstimmen.

Die besten Ideen kommen einem meistens bei einem Gläschen Bier. Doch als Dirk Grünstäudl eben solches vor über einem Jahr in seiner Stammkneipe „Plan B“ schlürfte, konnte er nicht ahnen, was er mit dem Blitzgedanken eines „Rü-Awards“ ins Rollen bringen würde. „Ich wollte dem Plan B damals etwas Gutes tun. Mit ein paar Freunden haben wir dann in Anlehnung an die Oscars einen improvisierten „Rü-diger“ veliehen“, erinnert sich der Mode-Designer. Damit sollte das selbst ernannte „Wohlfühl-Wohnzimmer“ als bestes Rüttenscheider Lokal ausgezeichnet werden.

Im Herbst vergangenen Jahres mehrten sich dann die Anfragen, wer den Rü-Award ‘09 erhält. Immerhin ist Rüttenscheid wie kein anderer Stadtteil Essens bekannt für seine vielfältige Kneipen- und Clubszene - an potentiellen Aspiranten mangelt es also nicht. Mittlerweile haben sich zahlreiche Ehrenamtliche zusammengeschlossen, um die Veranstaltung auf die Beine zu stellen.

Ähnlich wie bei den Oscars ist eine Preisverleihung mit anschließender After-Show-Party für März in Planung. Zwischen „Rü-diger“ und seinem begehrten Vorbild aus Hollywood gibt es jedoch einen wesentlichen Unterschied. Wer den Preis erhält, entscheidet kein erlesener Kreis, sondern alle Nachtschwärmer, Stammgäste und Tanzwütigen. „Jeder ist aufgerufen, mitzumachen“, hofft Grünstäudl auf eine möglichst breite Resonanz. Im Februar kann auf der eigens erstellten Homepage abgestimmt werden. Unterschieden wird in den drei Kategorien, Kneipe/Bar, Veranstaltung und Tanzfläche.

Einnahmen gehen an Kinder Palliativ Netzwerk

Die Sieger erwartet neben der „Rü-diger“-Trophäe die Erstellung einer „City-Card“ im Wert von jeweils 2.500 Euro. Als Gewinner steht bereits jetzt das Kinder Palliativ Netzwerk Essen fest. Alle Einnahmen des Rü-Awards werden an das Netzwerk gespendet, das Familien mit zu Tode erkrankten Kindern unterstützt. Um auch rechtlich alles einwandfrei abzuwickeln, will die Mannschaft um Dirk Grünstäudl nun sogar einen eigenen Verein gründen. „Ich bin wirklich beeindruckt, wie viele Leute sich für das Projekt stark machen. Wir haben auch schon zahlreiche Sponsoren im Boot“, sagt der Ideengeber.

Mächtig gerührt werden soll vor allem die virtuelle Werbetrommel. Allein im sozialen Netzwerk Facebook hat der Rü-Award schon fast 400 Mitglieder, regelmäßig laufen hier aktuelle Infos über den Stand der Vorbereitungen ein. Bis zu 600 Gäste erwartet Grünstäudl für die Aftershow-Party, die wahrscheinlich im Giradet-Haus über die Bühne geht. „Es ist Wahnsinn, wie schnell diese Idee sich verbreitet hat. Damit haben wir den wohl einzigen Publikums-Award für die Gastronomie geschaffen“, freut sich Grünstäudl. Für weitere Kandidaten-Vorschläge ist der Organisator übrigens jederzeit offen. Eine E-Mail an info@rue-diger.de genügt.