Moltkeviertel. . Ab Mitte des Monats baut das junge Künstler-Trio „Konsortium“ die neue Skulptur am Moltkeplatz auf. Dabei sucht es den Austausch mit Bürgern. Bei einer Vernissage am 30. November wird das temporäre Werk „Korridor“ offiziell enthüllt.

Kunst im öffentlichen Raum ist mitunter ein strittiges Thema in der Stadt: Dass sie dauerhaft funktionieren kann, ist am Moltkeplatz schon seit 30 Jahren zu bestaunen. Die Ausstellung „Kunst am Moltkeplatz“, getragen vom gleichnamigen Verein, hat sich etabliert. Unter Kunstfreunden gilt sie als eine der hochkarätigsten Ausstellungen moderner Skulpturen im öffentlichen Raum der Stadt. Das betonte Gerd Mahler, Vorsitzender der Jury „Kunst im öffentlichen Raum in Essen“ beim jüngsten Künstlergespräch.

Eine der vergleichsweise neueren Ideen des Vereins ist es, jungen Künstlern die Möglichkeit zu geben, ihre Werke einmal abseits von Museen und Galerien zu zeigen. „Die Anregung kam 2009 vom Künstler und Hochschullehrer Friedrich Gräsel“, erinnert sich Vereinsvorsitzender Volker Wagenitz. „Er hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass es heutzutage besonders für junge, aufstrebende Künstler schwer ist, ihre Werke im öffentlichen Raum zu präsentieren.“ Aus dieser Idee erwuchs schließlich ein Projekt: „Jedes Jahr zeigen wir neben den etablierten Werken eine ausgewählte Arbeit eines jungen Künstlers“, erklärt Volker Wagenitz.

Neuland für die jungen Künstler

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Dieses Jahr wird das Projekt „Junge Kunst am Moltkeplatz“ bereits zum fünften Mal aufgelegt. Die Wahl fiel auf die Skulptur „Korridor“ des Düsseldorfer Künstler-Trios Konsortium, bestehend aus Sebastian Freytag, Lars Breuer und Guido Münch. Die drei Absolventen der Kunstakademie Düsseldorf konnten den künstlerischen Beirat des Vereins überzeugen, in dem u.a. Tobia Bezzola, Leiter des Museums Folkwang, sitzt. Auch die Bezirksregierung erteilte bereits die Zustimmung zur Installation einer neuen Skulptur. Ab Mitte November stellen die Künstler ihr Werk auf, das Bildhauerei mit architektonischen Elementen vereinen soll. Die Vernissage ist am Sonntag, 30. November, um 15 Uhr. Dann sind vor allem Nachbarn eingeladen, sich die neue Skulptur anzuschauen.

Für Konsortium-Mitglied Sebastian Freytag bedeutet das neue Herausforderungen: „Für uns ist es absolutes Neuland, so eine Skulptur im öffentlichen Raum aufzubauen.“ Der Moltkeplatz sei aufgrund seiner vielschichtigen Nutzung aus künstlerischer Sicht sehr interessant, so Freytag. „Ich freue mich auch darauf, mit den Anwohnern und Kunstinteressierten ins Gespräch zu kommen“, betont er. Gerd Mahler lobt den Mut der jungen Künstler: „Es gehört viel dazu, sich auf so etwas komplett Neues einzulassen.“

Auch für Volker Wagenitz ist es wichtig, ins Gespräch zu kommen. „Im Rahmen unserer Besucherführungen informieren wir auch über die neue Skulptur“, kündigt er an. „Manches erschließt sich dem Betrachter erst, wenn er darauf hingewiesen wird. Das haben die Erfahrungen der Vergangenheit gezeigt.“