Essen-Südostviertel. . Die engagierten Nachbarn aus dem Südostviertel landeten beim Wettbewerb der kommunalen Wohnungsunternehmen auf dem dritten Platz. Mittagstisch und Second-Hand-Laden gehören zu den Aktivitäten.

Grund zur Freude hat die Bürgerinitiative (BI) Südostviertel, die im kommenden Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Mit ihrem Projekt „Übern Tellerrand - gemeinsam gegen Grenzen“ sicherte sie sich den mit 1000 Euro dotierten dritten Platz beim WIR-Förderpreis. Den dritten Rang teilt sich die Initiative mit dem Bochumer Verein „Leben im Stadtteil“. WIR - Wohnen im Revier ist der Verbund kommunal(nah)er Wohnungsunternehmen im Ruhrgebiet. Erstmals wurde der Förderpreis für soziale Projekte in der Nachbarschaft ausgelobt.

„Wir haben ganz kurzfristig davon erfahren und uns beworben“, erklärt Karla Brennecke-Roos, Vorsitzende der BI Südostviertel. Dass man gleich zu den Preisträgern gehöre, sei sehr erfreulich. „Nicht für uns, den Vorstand, sondern für die vielen Ehrenamtlichen, die sich seit langem hier vor Ort engagieren“, freut sich Brennecke-Roos. In der Bewerbung hatte die Bürgerinitiative auf ihre zahlreichen wöchentlichen Aktivitäten im Stadtteil verwiesen, darunter Mittagstisch, Suppenmahlzeit, Lebensmittelverteilung, Second-Hand-Laden und das Bürgercafé im Storp9, dem Bürgerbegegnungszentrum im Quartier. All diese Aktivitäten trügen zu einem friedlichen Zusammenleben der über 25 Nationalitäten im Stadtteil bei und verbesserten die Lebensqualität im Südostviertel.

Karla Brennecke-Roos und ihr Vorstandskollege Werner van Eyll nahmen persönlich an der Preisverleihung mit Rahmenprogramm und Essen in der Herner Akademie Mont-Cenis teil, stellten ihr Projekt vor und erfuhren mehr über die anderen Preisträger. Schließlich konnten sie eine Urkunde für den dritten Preis mitnehmen. „Wir brauchen uns mit unseren Projekten nicht zu verstecken“, so Brennecke-Roos.

Die Projektbezeichnung beziehe sich zum einen auf den Mittagstisch im Pfarrsaal von Heilig Kreuz, der bereits seit 15 Jahren gut angenommen werde. Zum anderen gehe es im übertragenen Sinn natürlich auch um das Schauen über den Tellerrand, also das Einlassen auf andere Kulturen.

Das gewonnene Geld soll wiederum der Arbeit der 30 bis 40 Ehrenamtlichen der Bürgerinitiative Südostviertel zugute kommen. „Das Preisgeld können wir verwenden, um uns fortzubilden und kleinere Auslagen der Ehrenamtlichen zu finanzieren“, so Brennecke-Roos, ehemalige SPD-Ratsfrau. Im Storp9 soll zudem das Spielzimmer renoviert werden. Auch Ausflüge für Kinder könne man von dem Gewinn ermöglichen und vielleicht gemeinsam eine Vorstellung im GOP besuchen.

Die Kooperation WIR-Wohnen im Revier war 2007 aus sieben kommunalen und kommunalnahen Wohnungsunternehmen im Ruhrgebiet gegründet worden. „Vor zwei Jahren hat die WIR ebenfalls einen Preis für Wohnumfeldverbesserung erhalten, wollte das Geld aber nicht behalten“, so Werner van Eyll. So sei der Wettbewerb für Ehrenamtliche ins Leben gerufen worden, der fortgesetzt werden soll.