Essen-Margarethenhöhe/Bredeney/Frohnhausen. . Die Markthändler wollen verstärkt Berufstätige als Kunden gewinnen. Das Projekt in Bredeney, Frohnhausen und auf der Margarethenhöhe läuft vorerst bis zum Jahresende. In allen drei Stadtteilen soll es wieder ein Vollsortiment geben.

„Wer nicht kämpft, hat schon verloren“ - unter diesem Leitsatz startet in der kommenden Woche das Projekt „Nachmittagsmarkt“ in Frohnhausen, Bredeney und auf der Margarethenhöhe. Die für die Märkte zuständige Verwertungs- und Betriebs-GmbH (EVB) und der Verband der Marktbeschicker haben in Absprache mit Händlern und Politikern ein Konzept erarbeitet, um neue Bevölkerungsgruppen für den Einkauf auf dem Wochenmarkt zu begeistern.

Gerade wochentags bieten viele Märkte ein eher trostloses Bild. „Das Einkaufverhalten der Menschen hat sich verändert. Darauf müssen wir reagieren, wenn wir die Märkte nicht sterben lassen wollen“, erklärt Wolfgang Fröhlich, EVB-Geschäftsführer. Einige Händler hätte man von den Neuerungen erst überzeugen müssen, doch am Ende habe die Mehrheit zugesagt, mitzumachen. „Jetzt werden wir bis zum Jahresende den Nachmittagsverkauf testen und hoffen, dass er bei Händlern und Kunden ankommt“, sagt Fröhlich, der Wert darauf legt, dass die Initiative zu der Neuerung von den Beschickern selbst kam.

Im Oktober vergangenen Jahres begannen die Planungen, ab kommender Woche wird das Konzept umgesetzt. „Wir möchten mehr junge Leute davon überzeugen, dass der Einkauf auf dem Markt eine besondere Erlebnisqualität hat“, beschreibt Johannes Schandelle, Sprecher der Marktbeschicker, das Ziel. Schandelle selbst kann sich noch gut an Zeiten erinnern, als die Händler dicht gedrängt auf der Marktfläche standen und sich die Hausfrauen wie selbstverständlich zum Einkauf und Plausch mit den Nachbarn auf dem Markt trafen: „Der Markt steht für persönlichen Kontakt. Und der Händler weiß noch, wo der Apfel herkommt und welche Vitamine er hat“, sagt Schandelle.

Mit den neuen Öffnungszeiten, die bei Bedarf auch auf andere Tage oder Märkte ausgedehnt werden könnten, spreche man gezielt Berufstätige an. Vorbild sei der Holsterhauser Nachmittagsmarkt, der seit 28 Jahren eigentlich gut laufe, auch wenn in letzter Zeit etliche Baustellen den Betrieb störten. In Bergerhausen dagegen sei der Nachmittagsmarkt nicht gut angenommen worden und auch in Burgaltendorf scheiterte ein ähnliches Experiment bereits. Das werde in den nun ausgewählten Stadtteilen nicht passieren, sind die Verantwortlichen sicher. Dass die Leute durchaus gern über den Markt bummeln, habe auch der erste - und bisher einzige - Schonnebecker Feierabendmarkt im Mai gezeigt. Als Ergänzung zu den neuen Öffnungszeiten müsse man sich auch um mehr Sitz- und Parkplätze kümmern.

In Frohnhausen wollen die Einzelhändler mitziehen und dienstags über Mittag die Läden offen halten, verspricht Ellen Schröder vom Werbering. Auch auf der Margarethenhöhe begrüßt man die Initiative zur Belebung des Marktes, wie Harald Fiori von der Bürgerschaft betont. In Zukunft wollten Vereine und Institutionen den Markt durch Info-Stände und Darbietungen attraktiver gestalten. Wolfgang Fröhlich freut sich, dass die Märkte in Frohnhausen, Bredeney und auf der Margarethenhöhe im Zuge des Projekts wieder ein Vollsortiment anbieten werden: „Wir hoffen, dass wir in Frohnhausen auf 20 Händler und in Bredeney und der Margarethenhöhe auf zehn kommen werden.“

Der Wochenmarkt auf dem Kleinen Markt der Margarethenhöhe ist ab kommender Woche mittwochs von 10 bis 18 Uhr geöffnet; an der Redtenbacherstraße in Bredeney dienstags von 16 bis 20 Uhr.

In Frohnhausen wird dienstags von 11 bis 18 Uhr verkauft.

Bei der Mitgliederversammlung der Bürgerschaft Margarethenhöhe am Donnerstag, 18. September, 19.30 Uhr, im Tusem-Sport- und Gesundheitszentrum am Fibelweg, gibt es eine kurze Podiumsdiskussion zum Thema Marktbelebung mit Politikern und Verwaltungsvertretern.