Essen-Haarzopf. . Der Keyenburg-Kotten in Haarzopf wurde lange Zeit landwirtschaftlich genutzt. Heute arbeitet dort unter anderem die „Bildmacherin“ Petra Meier. Sie bietet Kreativ-Kurse für Kinder und ab September auch für Erwachsene an.

Etwas abseits der Bebauung taucht man am Henningweg in Haarzopf in eine andere Welt ein. Der Wind fegt über die Felder, auf den Wiesen weiden Schafe. Unvermittelt steht man vor dem Kotten Keyenburg, einem großen alten Hof-Ensemble mit mehreren Gebäuden. Der Kotten war das letzte Gehöft Haarzopfs, das noch landwirtschaftlich genutzt wurde, zuletzt unter dem Namen Hof Oberscheidt, wie man der Info-Tafel des Bürgervereins Haarzopf-Fulerum entnehmen kann.

Heute wird der Hof von Künstlern und Kreativen genutzt. Ein Schreiner, ein auf die 1950er Jahre spezialisierter Designer, ein Architekt und die Bildermacherin - so nennt sie sich selbst - Petra Meier arbeiten in dem Gebäude. „Ich bin durch einen Freund, der damals hier gearbeitet hat, 2003 auf den Hof gestoßen“, erinnert sich die 48-Jährige, die in Stadtwald wohnt und lange Zeit zu Hause im Keller malte. „Damals wollte ich sowieso in die Selbstständigkeit starten“, sagt Meier. Ihre Tochter - jetzt fast 18 - sei quasi erwachsen. Sofort verliebte sich Petra Meier in die Räume, die früher als Heuspeicher dienten. Naturgemäß gab es dort anfangs weder Strom noch Wasser oder Heizung. Die Fenster sind nach wie vor ein wenig undicht, so dass man im Winter bei der Arbeit schon mal Handschuhe tragen muss - was dem Charme des Gebäudes aber keinen Abbruch tut, wie Petra Meier lachend berichtet.

Sie lebt von Auftragsarbeiten - „ich male auf Bestellung dekorative Bilder, die zur Einrichtung passen“ - und gibt seit knapp drei Jahren Mal- und Kreativkurse für Kinder von vier bis neun Jahren. „In einer Gruppe sind maximal sechs Kinder. Manchmal sammeln wir Kastanien - aber die werden dann vielleicht mit Nagellack versehen“, sagt Meier, die den Kindern möglichst viel Freiraum, auch zum Spielen und Toben, geben will. Ab September arbeitet Meier - auf Wunsch einiger Mütter - auch mit Erwachsenen. Ab 3. September gibt es jeweils mittwochs, 19.30 bis 21 Uhr, einen kreativen Atelierabend. Alle drei Monate steht das „Kunstgeflüster“, ein Workshop mit Suppe und Wein, auf dem Programm. „Am Wochenende veranstalte ich oft Kindergeburtstage mit bis zu zwölf Gästen, mit denen ich dann ebenfalls kreativ werde“, sagt Petra Meier.

Die „Bildermacherin“ genießt das ländliche Ambiente, das ihr und den Kursteilnehmern helfe, den Alltagsstress zu verarbeiten und ruhig zu werden. Dazu trägt sicherlich die Atmosphäre des Hofes bei, der erstmals 1546 erwähnt wurde. 1888/89 wurde das alte Fachwerkgebäude abgerissen, das heutige Wohnhaus errichtet.

Die neuen Kreativkurse für Kinder bei Kukokrea starten am 1. September. Sie laufen wöchentlich von montags bis donnerstags. Oft gehen die Kinder mit Leiterin Petra Meier ins Freie, sammeln Blätter, Steine oder Kastanien zum Basteln.

Infos und Anmeldung unter 0178 89 055 28 oder auf www.kunstkonzepte.net