Essen-Bredeney. . Nach dem Aus für das Sommercamp hat sich das neue Konzept der Jugendhilfe bewährt. Die Aktionen machen den Kindern und Jugendlichen Spaß. Berufstätige Eltern, die nicht die ganzen Ferien frei nehmen können, werden entlastet.

Die zwei Aktionswochen zum Ende der Sommerferien sind komplett ausgebucht, für kurzfristig frei werdende Plätze gibt es eine Warteliste - das neue Ferienprogramm der Jugendhilfe in Kooperation mit Rot-Weiss Essen kommt bei Kindern und Eltern offenbar sehr gut an. Jochen Drewitz, Geschäftsführer der Jugendhilfe, sieht sich in der Entscheidung bestätigt, das Jugendcamp auf dem Gelände des Emil-Frick-Heims oberhalb des Baldeneysees abzuschaffen und durch die Tagesbetreuung „Abenteuer mit Emil“ zu ersetzen.

Das Sommercamp hatte daheim gebliebenen Kindern und Jugendlichen von 1999 bis 2012 die Chance geboten, ohne Eltern im Kreis von Gleichaltrigen ein paar abwechslungsreiche Tage zu verbringen. „Irgendwie hatte das Interesse am Campen aber stark nachgelassen. Zudem hatten wir zwei Jahre hintereinander Pech mit dem Wetter, so dass zuletzt teilweise mehr Betreuer als Jugendliche da waren. Das war frustrierend, zumal es ja mit einer großen Verantwortung verbunden ist, Kinder und Jugendliche 24 Stunden am Tag zu betreuen“, blickt Drewitz zurück. Vielleicht hätten die Eltern teilweise auch die Kosten für die Übernachtung gescheut.

Das neue Konzept, das die Jugendhilfe erstmals im vergangenen Jahr realisierte, findet dagegen großen Anklang. Die Teilnehmer können zwei Wochen einzeln oder als Paket buchen. Während in der ersten Woche das Fußball-Training mit Betreuern von Rot-Weiss Essen sowie der Bau eines Pizza-Ofens, eines Tipis und von Skulpturen aus Lehm mit Arnt Redenz auf dem Programm stand, wird in der aktuell laufenden zweiten Woche ein Zirkusprogramm erarbeitet.

„Die meisten berufstätigen Eltern können ja nicht während der kompletten Sommerferien frei nehmen und brauchen deshalb eine verlässliche Kinderbetreuung“, erklärt Projektkoordinatorin Heike Radek. Deshalb könnten die Kinder auch bereits um acht Uhr gebracht werden, auch wenn das offizielle Programm erst um zehn Uhr starte. Mittags wird gemeinsam gegessen und bis 17 Uhr müssen die jungen Teilnehmer wieder abgeholt werden.

Bewährt hat sich in diesem Jahr wieder die Kooperation mit Rot-Weiss Essen. Besonders die Jungen ließen sich von den geschulten Trainern gern Tricks zeigen, übten Technik und Torschüsse und probierten das Gelernte gleich in Trainingsspielen aus. „Es ist schon toll, mit wie viel Spaß die Kinder bei der Sache sind“, freut sich Dirk Helmig, Ex-Profi-Fußballer und bei Rot-Weiss für die Nachwuchsarbeit zuständig.